Einrichtungskonzeption
Kita Luna Giesing
1. Träger
Die Trägerschaft der Einrichtungen ist die KTS Verwaltungs GmbH, die eine Vielzahl von Kindertageseinrichtungen in München betreibt, welche auf unserer Homepage unter www.kita-luna.de ersichtlich sind. Seit 2018 gehört die KTS Verwaltungs GmbH zur führenden nordeuropäischen Bildungsgruppe AcadeMedia.
1.1. Lage der Einrichtung
Unser Kinderhaus befindet sich im Stadtteil Giesing. Zu finden sind wir in der Perlacher Straße 60. Die Einrichtung ist ein freistehendes Gebäude mit einem großen Garten. Durch eine gute Anbindung an die öffentlichen Verkehrsmittel, erreichen Sie uns mit der U-Bahn Linie 2 über die Haltestelle Untersbergstraße (in 5 Gehminuten von uns entfernt) oder mit dem Bus 54 – Haltestelle Valeppstraße (direkt vor der Tür).
1.2. Räumlichkeiten
Das Haus ist in Würfelarchitektur gebaut. Im Zentrum befindet sich ein Atriumhof, welcher dem Haus eine helle und warme Atmosphäre verschafft.
Vom Eingangsbereich mit Windfang und einem großen Kinderwagenraum, gelangt man in ein großes Foyer. Von dort aus ist direkt das Büro der Kinderhausleitung, die Sanitäranlagen für Personal und Besucher, der Aufzug und die Küche zu erreichen. Anschließend befinden sich in einer U-Form angeordnet die Garderoben für die Kinderkrippen- und Schulhortkinder, eine große Bewegungshalle sowie Aktions-/Lernräume. Vom großzügigen Aufenthaltsraum für die Hortkinder mit Theaterbühne, Bauecke und Sofaecke für das Hören von Hörspielen, Musik und das Anschauen von Büchern oder Zeitschriften, führt eine Tür zu einem hellen Hausaufgabenraum. Weiterhin befinden sich im Erdgeschoss die Räumlichkeiten der Krippenkinder, wie der Bauraum/ Entdeckerraum, welcher auch als Schlafraum genutzt wird, der Rollenspielraum sowie der Essensbereich, in dem die Kinder auch an Tischen kreativ werden und Tischspiele spielen können. Gegenüber der Krippenräume befinden sich die sanitären Einrichtungen sowie der Wickelbereich der Kinder.
In der oberen Etage sind die Hauswirtschaftsräume, der Personalraum, der Elternbereich sowie der Sanitärbereich für das Personal und die Hortkinder vorzufinden. Für alle Kinder des Kinderhauses stehen hier ein Entdeckerraum, ein Atelier, ein weiterer Wasch- / Wickel-/ und Toilettenbereich sowie der Essensraum, in dem auch außerhalb der Mahlzeiten Tischspiele angeboten werden, zur Verfügung. Weiterhin folgen in der oberen Etage ein Sinnesraum und ein kleiner Ruheraum mit Kuschelebene, sowie der Bau- und ein Rollenspielraum, welcher auch als Schlafraum genutzt wird. Im Flur bieten Garderoben den Kindergartenkinder genügend Platz für ihre Eigentümer. Ein großer fester Tisch mit Bänken lädt zu den Mahlzeiten zum Essen und außerhalb der Esszeiten zum Spielen ein.
1.3. Garten
Dem Kinderhaus steht eine eigene, großzügige Außenfläche mit Spielgeräten und Spielflächen zur Verfügung. Besonders beliebt ist unsere Kletterlandschaft. Im Sandkasten mit unserem Matschtisch haben die Kinder die Möglichkeit, Erfahrungen mit Wasser in Kombination mit Sand zu machen. Die vielfältige Bepflanzung ist ein Anziehungspunkt für unsere Naturentdecker. Zum Ausruhen und Träumen lädt die große Nestschaukel ein. Auch für rutschbegeisterte Kinder fehlt es nicht an einer schönen Rutsche. Auf unserer Wiesenumrandung, mit Straßenmarkierungen, haben die Kinder die Möglichkeit, die Fahrzeuge wie das Bobby- Car auszuprobieren. Eine große Wiese dient zum Entspannen oder Fußballspielen. Der Garten bietet genügend Platz zum Spielen und Bewegen an der frischen Luft. Durch unsere großzügig angelegten Sonnenschirme ist für genügend Schatten gesorgt.
Neben dem Garten bietet unsere Terrasse im Obergeschoss eine weitere Spiellandschaft, die zum Experimentieren mit verschiedenen Naturmaterialien einlädt.
2. Pädagogische Arbeit
2.1. Unser Bild vom Kind
2.2. Pädagogische Richtung und gesetzlicher Rahmen
Unserer Pädagogik und der täglichen Arbeit liegen folgende gesetzliche Rahmenbedingungen zugrunde:
- das Bundesgesetz SGB VIII und hier speziell § 22 zur Förderung der Kinder in Tageseinrichtungen
- der Bayerische Bildungs- und Erziehungsplan (BayBEP)
- das Bayerische Kinderbildungs- und betreuungsgesetz (BayKiBiG) mit samt seinen Ausführungen
- das Kindeswohl nach § 8a SGB VIII sowie die Meldepflicht gemäß § 47 SGB VIII, Art. 9b BayKiBiG und das Bundeskinderschutzgesetz (BKiSchG)
Wir arbeiten situationsorientiert, projektbezogen und offen. Während des gesamten Tages stehen den Kindern unsere Aktions-/Lernräume zur Verfügung und allein die Kinder entscheiden, mit was sie spielen möchten, in welchem Raum und mit welchen Kindern und Pädagogen sie zusammen sein möchten. Alle Projekte und pädagogischen Angebote sind freiwillig und zwanglos. In der Regel wird ein Thema mehrere Wochen oder Monate bearbeitet. Die Themenauswahl orientiert sich an den Interessen und Fragen der Kinder. Diese Projekte können kurz- oder langfristig geplant, altershomogen oder altersgemischt sein. Neben den Projekten finden täglich spontane Aktionen statt. Diese orientieren sich an allgemeinen Situationen wie zum Beispiel Wetter, Interessen, Aufmerksamkeit der Kinder usw. Im Vordergrund der pädagogischen Arbeit stehen das Ausprobieren, das Experimentieren und die handelnde Auseinandersetzung mit einem Thema in Form von Bilderbuchbetrachtungen, kreativer Gestaltung, Bewegung, Musizieren, Gesprächen, Ernährung, Kochen/Backen, Einkaufen oder durch Ausflüge und Exkursionen. Außerdem hat jeder Tag einen pädagogischen Schwerpunkt, bei dem eine gezielte Begleitung der Kinder stattfindet.
2.3. Pädagogische Zielsetzung
Ziel unserer Arbeit ist es, den Kindern einen Erfahrungsraum bereitzustellen, indem wir ihnen individuelle, soziale und sachbezogene Kenntnisse, Grundfähigkeiten und Haltungen vermitteln. Eigenständig und kompetent – im Sinne von Selbst-Bestimmung – können die Kinder damit ihre Lebenssituationen beeinflussen.
Wir sehen jedes einzelne Kind als aktiven Mitgestalter seiner Lernprozesse, das selbstständig sein Umfeld erforschen will und die Interaktion mit anderen Kindern und Erwachsenen (Ko-Konstruktion) sucht. „Lernen bedeutet Tun.“
Im Weiteren möchten wir dazu beitragen, dass sich die Kinder für wertvoll halten und mit sich selbst zufrieden sind, dass sie eine altersentsprechende Selbstständigkeit erwerben, ein breites Spektrum an Interessen entwickeln und Selbstbewusstsein und Vertrauen zu ihren eigenen Fähigkeiten gewinnen. Durch die positive Wertschätzung eines jeden Kindes möchten wir das Selbstwertgefühl stärken, da dieses eine wichtige Voraussetzung für die Leistungs- und Lernfähigkeit sowie für das Durchsetzungsvermögen ist.
Bei der pädagogischen Arbeit berücksichtigen wir auch die besonderen Bedürfnisse von Kindern mit körperlichen und/oder psychischen Beeinträchtigungen sowie die Förderung von Kindern mit Migrationshintergrund, bei denen wir besonderen Wert auf die Förderung der deutschen Sprache legen (siehe „Sprachkonzeption“ auf unserer Kita Luna Webseite unter Sprachliche Bildung). Wichtig ist uns dabei, die Integrationsfähigkeit der Kinder zu stärken.
Des Weiteren ist unsere Aufmerksamkeit auf die Genderpädagogik (geschlechtsbewusste Pädagogik) gerichtet. Dies bedeutet, dass wir aktiv die Entwicklung der Geschlechtsidentität der Kinder unterstützen und auf Gleichberechtigung der Geschlechter hinwirken.
Jedes einzelne Kind macht eine Vielzahl von Erfahrungen und wir wollen es dabei ohne Unterschiede liebevoll unterstützen.
2.4. Bildungs- und Erziehungsziele gemäß dem BayKiBiG
Sprachkompetenz
Ein besonderer Schwerpunkt unserer pädagogischen Arbeit ist die alltagsintegrierte sprachliche Bildung mit dem besonderen Fokus auf dem Erst- und Zweitspracherwerb, Mehrsprachigkeit, Literacy und Musik.
Jedes Kind wird in seinem sprachlichen Bildungsprozess unterstützt und ermutigt, sich altersgemäß nonverbal und verbal auszudrücken, kürzeren Erzählungen und Beschreibungen folgen zu können, selbst zu erzählen und Geschichten zu erfinden. Wir nutzen dazu die Vielfalt der sich im Alltag bietenden Sprachanlässe.
Dabei ist uns wichtig, dass wir jedes Kind als Gesprächspartner ernst nehmen, wir uns als Vorbild sehen und in Augenhöhe mit dem Kind kommunizieren. Wir verhalten uns den Kindern gegenüber authentisch und nachvollziehbar, und zwar in jeder verbal und nonverbal begleiteten Alltagssituation, zum Beispiel beim Spielen, im Rollenspiel, im Fantasiespiel, beim An- und Ausziehen, beim Essen, in Wickelsituationen, bei gemeinsamen Aktivitäten, im Dialog, in Auseinandersetzungen, bei Fragen etc. Wir wollen jedem Kind das Gefühl vermitteln, dass es gerne angehört wird und sich immer frei äußern darf, dass es auf Fragen eine Antwort bekommt und dass das pädagogische Personal zuhört, nachfragt und im Dialog mit dem Kind ist.
Damit dies gut gelingt, bedienen wir uns im sprachpädagogischen Angebot insbesondere der Methode der Erzähl- und Geschichtenwerkstatt, in der die Kinder zum Beispiel anhand von Bildern, Gegenständen, Geschichtensäckchen, Holzfiguren etc. zum Erzählen angeregt werden. Hier lernen sie Alltagssituationen, besondere Erlebnisse und Ähnliches wie Zoobesuche, Urlaubs- und Wochenendsituationen zu beschreiben, bis sie schließlich in der Lage sind, selbst Geschichten zu erfinden und zu erzählen. In jeder verbal begleiteten Alltagssituation achten wir besonders darauf, dass Kinder auch miteinander kommunizieren. Wir unterstützen sie bei Auseinandersetzungen mit anderen, vermitteln ihnen grundlegende Kommunikationsregeln und achten darauf, dass diese gleichberechtigt eingehalten werden. Wenn Kinder beispielsweise über die Frage: „Was hast du am Wochenende gemacht?“ von sich aus erzählen und dabei aktiv in den Dialog treten, dann partizipieren sie. Wir als Erwachsene sind hierbei der Impulsgeber und die Kinder entscheiden, ob und was sie erzählen wollen. Mit zunehmendem Wortschatz erwerben sie Sprachkompetenzen und somit mehr Ausdrucksmöglichkeiten. Sie können sich aktiv einbringen und den Dialog mitgestalten. Wir ermutigen die Kinder täglich in situativen Einzel- oder Gruppengesprächen, mit uns oder miteinander zu kommunizieren und an besonderen Gesprächsangeboten teilzunehmen. Dies festigt ihr Selbstvertrauen, erweitert ihren Wortschatz, macht sie selbstbewusster und stärkt ihr Sozialverhalten. Das ist uns wichtig!
Des Weiteren setzen wir viele musikalische Angebote ein, um Sprache auch rhythmisch in den besonderen Fokus zu rücken. Musik ist eine eigene Sprache. Sie ist international und gleichzeitig ganzheitliche sprachliche Bildung. Musik und Bewegung in Form von Liedern, Rhythmen und kleinen Tänzen vermitteln den Kindern unseren Sprachsound, unsere Sprachmelodie und Spaß. Besonders bilingualen und mehrsprachigen Kindern bietet diese Methode eine intensive Möglichkeit, Sprachbarrieren schneller zu überwinden und die Umgebungssprache Deutsch spielerisch zu erlernen. Die Erfahrung hat gezeigt, dass Kinder ohne Deutschkenntnisse über die Musik schneller in die deutsche Sprache eintauchen.
Wir ergänzen unsere sprachliche Bildungsarbeit im Rahmen der Wertschätzung von Mehrsprachigkeit und Interkulturalität mithilfe des monatlich stattfindenden Angebots „Mehrsprachiges Eltern-/Großelternvorlesen“. Auch andere Familienmitglieder sind herzlich willkommen und können sich in ihrer Sprache aktiv durch das Vorlesen von mehrsprachigen Bilderbüchern oder mittels Bilderbuchkino einbringen. Außerdem gehören dialogische Bilderbuchbetrachtungen, Singen, Verse, Reime, Märchen und Geschichtenvorlesen, Kamishibai, Fingerspiele, Kreisgespräche, Rollenspiele, Stegreifspiele, Handpuppenspiele sowie das Kennenlernen von Schriftsprache durch Bilder, Buchstaben und Zahlen zu unseren alltäglichen Aktivitäten. Die Impulse dazu gehen vorwiegend von den Kindern aus. Wir greifen sie auf und entwickeln sie weiter.
Durch Laptop und Beamer im Bilderbuchkino, das Audioaufnahmegerät in der Geschichtenwerkstatt oder die Kamera bei Fotoaufnahmen lernen Kinder von Anfang an im Sprach- und Literacy-Bereich einen kompetenten Umgang mit unseren Medien.
(Hinweis: Eine detaillierte Beschreibung der sprachlichen Bildung finden Sie in unserer Sprachkonzeption auf unserer Webseite unter dem Punkt „Sprachliche Bildung“.)
Bildung der sozialen und emotionalen Kompetenz
Soziale und emotionale Kompetenz sind die Grundvoraussetzungen, um sich in eine Gemeinschaft zu integrieren. Sie sind eng verknüpft mit sprachlichen und kognitiven Fähigkeiten und ermöglichen die Entwicklung von eigenen Gefühlen, Mitgefühl und Wunschäußerungen. Durch soziale und emotionale Kompetenzen werden Einfühlungsvermögen, Rücksichtnahme, Mitgefühl und Abgrenzung zur Eigenverantwortung entwickelt.
Wir unterstützen unsere Kinder in dieser Entwicklung, indem wir ihnen positive und stabile Partner in allen sozialen und emotionalen Momenten sind.
Durch die Kinderkonferenz sollen Kinder lernen, in altersgemäßer Selbstständigkeit und Verantwortlichkeit eigene Bedürfnisse und Interessen zur Geltung zu bringen und so ihren Alltag mitzubestimmen.
Uns ist wichtig, dass die Kinder Freundschaften schließen. Ebenso sollen sie lernen, Verantwortung für andere zu übernehmen, für Schwächere einzutreten und eigene Bedürfnisse zum Wohle anderer zurückzustellen.
Zur Erlangung sozialer Kompetenz und im Umgang mit anderen Menschen ist es wichtig, Respekt gegenüber anderen zu zeigen, andere um Hilfe zu bitten und sich selbst helfen zu lassen, ebenso wie Konflikte und Probleme untereinander selbstständig zu lösen und nach angemessenen Lösungen zu suchen. Dazu dienen nicht nur die Pädagogen als Vorbild, sondern die große Altersspanne im Kinderhaus bietet den Kindern die Möglichkeit, voneinander zu lernen, die jüngeren Kinder von den älteren und andersherum.
Der Morgenkreis ist ein festes tägliches Ritual im Alltag der Kinder. Hier erfahren sie unter anderem, dass sie durch das gemeinsame Singen und Spielen, ein Teil einer Gemeinschaft sind, und lernen auch, dass jedes Kind abwarten muss, wenn ein anderes Kind an der Reihe ist.
Die Vorschulkinder übernehmen bei uns im Haus Patenschaften für die Kinder, die von der Krippe in den Kindergarten wechseln sollen. Das bedeutet, dass die baldigen Kindergartenkinder Vorschulpaten bekommen, die sie begleiten, um ihnen den Übergang in den Kindergarten zu erleichtern. Die Vorbildfunktion als Pate ist somit für die Kindergartenkinder eine Herausforderung, der sie sich stellen müssen. Sie übernehmen Verantwortung für die zukünftigen Kindergartenkinder und begleiten diese auf ihrem Weg in den Kindergarten.
Die Kinder erfahren bei uns, dass es andere Kulturen, Verhaltensweisen, Weltanschauungen und Einstellungen gibt und man ihnen offen gegenübersteht.
In der Kinderkrippe dürfen die „älteren Kinder“ alleine an einem Tisch sitzen, um sich bereits auf den Kindergarten vorzubereiten. Die Kinder nehmen sich dabei selbstständig ihr Essen und organisieren sich an ihrem Tisch allein. Dabei wird ihre soziale Kompetenz gefördert, denn sie führen ohne einen Erwachsenen Tischgespräche und müssen dabei miteinander kommunizieren, um zum Beispiel die Schüssel mit dem Essen zu bekommen.
Wir möchten den Kindern einen Ort bieten, an dem sie ihre Wünsche und Bedürfnisse frei äußern können und sich als Teil einer Gemeinschaft fühlen, für sich und andere einstehen und den Wert eines respektvollen Umgangs miteinander erleben.
Geschlechtsbewusste Pädagogik (Genderpädagogik)
Wie eine Frau oder ein Mann betrachtet wird, ist abhängig von der Kultur und der Gesellschaft, in der ein Kind aufwächst, und den damit verbundenen Erfahrungen, die es macht. Kinder orientieren sich bei der Geschlechtsidentitätsentwicklung an ihrer Umwelt (Sitten, Gebräuche und Vereinbarungen des jeweiligen Kulturkreises) und den darin vorherrschenden Geschlechterrollen.
In unseren Einrichtungen möchten wir, dass die Kinder lernen, beide Geschlechter als gleichwertig anzusehen und die Unterschiede zu leben und zu akzeptieren. Die Unterschiede sollen eine Bereicherung für das andere Geschlecht sein. Eine selbstreflektierte Haltung der pädagogischen Kräfte ist hierbei Voraussetzung, denn wir arbeiten jeden Tag vorbildhaft mit den Kindern und bringen alle unsere eigene Vorstellung von Geschlechterbildern in die Arbeit mit ein.
In Teamsitzungen wird dieses Thema bearbeitet, um Vorurteile zu beseitigen; die Geschlechterrolle ist kein stabiles Persönlichkeitsmerkmal, sondern wir können es als Pädagogen beeinflussen und prägen sie jeden Tag mit unserem Verhalten mit. Unsere pädagogischen Kräfte sehen die Kinder als Persönlichkeit mit individuellen Vorlieben, Stärken und Interessen. Nach diesen Grundsätzen gestalten wir den Umgang mit den Kindern. Kinder dürfen bei uns erfahren, dass alle Menschen, unabhängig des Geschlechts, demokratische Rechte haben und jeder Mensch gleichberechtigt behandelt wird. Jeder spielt mit jedem Spielzeug wie: Auto, Puppe, Ball, Bausteine etc. Und jedes Kind kann seine Kräfte messen, an Wettbewerbsspielen teilnehmen, ob Mädchen oder Jungen. Diese Freiheit schafft Möglichkeiten sich auszuprobieren, unterstützt Kinder in ihrer Identitätsentwicklung und gibt Klarheit über die Gleichberechtigung aller Menschen.
Da es nicht immer möglich ist, Männer als pädagogische Kräfte zu gewinnen, um die Jungen in ihrer Identitätsentwicklung zu unterstützen und den Mädchen männliche Rollenvorbilder zu bieten, laden wir oft Väter ein, um sich in unserer Einrichtung einzubringen. In welcher Form dies stattfindet, wird individuell und situativ entschieden.
Bildung der kognitiven Kompetenz
Jüngere Kinder lernen vor allem über Wahrnehmung und motorische Handlungen. Dies geschieht durch die Sinne, die das Fenster zur Welt sind. Wir möchten unseren Kindern ermöglichen, alle ihre Sinne zu nutzen, um zahlreiche Eindrücke zu sammeln. Durch die vielfältigen, gezielten pädagogischen Angebote wie zum Beispiel Gespräche, Experimente, Ausflüge, Exkursionen usw. wird das Interesse geweckt und die Lernfreude der Kinder gestärkt. Dies befähigt die Kinder zu einer differenzierten Wahrnehmung, um Beobachtungen und Erfahrungen zu ordnen, zu unterscheiden und beschreibend zu wiederholen. Dabei wird das logische Denken gefördert, das Gedächtnis trainiert und altersgemäße Kenntnisse angeeignet. Durch die verschiedenen pädagogischen Angebote und Projekte an den Schwerpunkttagen vermitteln wir den Kindern einerseits Sachinformationen und zeigen andererseits Zusammenhänge auf. Unser Ziel ist es dabei, dass das Ganze für die Kinder einen Sinn ergibt und das Objekt/Thema nachvollziehbar wird. So wird das Lernen für jedes Kind interessanter und anregender.
Bewegung und Gesundheitserziehung
Die Bewegung ist die grundlegende Ausdrucksform der Kinder und ein Grundbedürfnis. Insbesondere durch unsere Raumgestaltung und durch den Außenbereich schaffen wir im Alltag vielfältige Möglichkeiten, damit die Kinder ihrem Bewegungsdrang nachgehen können. Durch unsere Schwerpunkttage bieten wir unterschiedliche Formen von Bewegung an wie zum Beispiel Ausflüge und Spaziergänge, Tanz, Rhythmik, Gartenzeiten, Turnstunden, Bewegungslandschaften, Regelspiele usw. Durch die Bewegung entwickeln die Kinder ein Selbstkonzept, lernen ihre Grenzen kennen und müssen mit anderen Kindern kooperieren. Zu einer ganzheitlichen Gesundheitsförderung gehören ebenso Ernährung, Ruhephasen, Hygiene und der eigenverantwortliche Umgang mit dem Körper und der Sexualität dazu.
In unserer Einrichtung wird das Essen frisch vom Küchenpersonal zubereitet. Dabei legen wir großen Wert auf eine ausgewogene Ernährung. Wir nehmen das Essen in einer ruhigen Atmosphäre ein, bei der wir Tischgespräche führen und dem Essen einen Rahmen geben. Wir beziehen die Kinder in die Ernährung mit ein, zum Beispiel wird bei Gesprächsrunden besprochen, was sie gerne essen möchten. Hierfür ist es aber wichtig, dass wir im Vorfeld mit den Kindern ausführlich über Ernährung und ihre Folgen sprechen, wie zum Beispiel Einteilung der Lebensmittel in gesund und ungesund, warum zu viel Zucker ungesund ist, wie viel Zucker verschiedene Lebensmittel enthalten usw.
Durch die Schaffung von Ruheräumen und Entspannungsbereichen ermöglichen wir den Kindern, ihrem individuellen Bedürfnis nach Schlaf, Ruhe und Entspannung nachzugehen. Wir bieten am Schwerpunkttag Impulse zur „Sinneswahrnehmung“ an, um durch Entspannungsmethoden, Massagen, Traumreisen etc. die Konzentration auf die Sinne zu richten.
Wir vermitteln den Kindern im Alltag einen hygienischen Umgang mit dem eigenen Körper zum Beispieldurch Zähneputzen, Toilettengang, Händewaschen, richtiges Anziehen (Hose schließen, Shirt in die Hose stecken). Dadurch vermitteln wir ein Bewusstsein der Selbstfürsorge dem eigenen Körper gegenüber. Das Kind lernt seinen eigenen Körper nicht nur über die Bewegung kennen, sondern zum Beispiel auch durch die Berührung des eigenen Körpers, etwa beim Eincremen, und die Möglichkeit, das andere und das eigene Geschlecht kennenzulernen. Damit wird das Bewusstsein geschaffen, was dem Kind guttut und was nicht. Dabei ist uns wichtig, dass alles vom Kind ausgeht und es sich zu nichts gezwungen fühlt.
Ästhetik und bildende Kunst
Jedes Kind bekommt die Möglichkeit, eigene Ideen zu entwickeln und umzusetzen. Dies kann im gestalterischen Bereich zum Beispiel durch ein gemeinsames Bild mit Fingerfarben sein. Dadurch lernen Kinder die Kontaktaufnahme zu anderen Kindern. Im kognitiven Bereich kann dies heißen, eine neue Lösung für ein Problem zu finden. Kreativität ist eine Grundlage für alle Lebensbereiche. Schon das kindgerechte und entwicklungsfördernde Spielmaterial sowie ein funktionales Raumkonzept ermöglichen den Kindern, Neues zu entdecken und zu erforschen. Um die Kreativität und Fantasie auszuleben und Freude am kreativen Tun zu entdecken, lassen wir den Kindern viele Freiräume im pädagogischen Tagesablauf.
Durch unsere Schwerpunkttage werden verschiedene kreative Prozesse gefördert und angestoßen. Im Weiteren ermöglichen wir den Kindern, durch die Gesprächsrunden an verschiedenen Entscheidungen, Entwürfen, Planungen, Konstruktionen usw. mitzuwirken.
Musikalische Bildung
Kinder sind von Natur aus musikalisch. Musikalische Basiskompetenzen werden beim täglichen gemeinsamen Singen und Musizieren (zum Beispiel beim Morgenkreis), in Bewegungsspielen, bei Rhythmusübungen und bei Klanggeschichten vermittelt. Übergänge werden für die Kinder mit Liedern begleitet und stimmen so auf die neue Aktivität oder Tagesphase ein. Dadurch werden Sprach- und Persönlichkeitsentwicklung, Rhythmusgefühl, Ausdrucksfähigkeit, Melodienverständnis und Kognition, zum Beispiel durch das Erlernen und Merken von Liedtexten, gefördert. Durch Bewegungslieder treten die Kinder in Kontakt mit anderen Personen, indem sie sich zum Beispiel die Hände reichen oder miteinander tanzen, was ihr Sozialverhalten fördert.
Um die Kinder in ihrer Musikalität zu stärken, stehen ihnen in den Einrichtungen viele verschiedene Musikinstrumente zur Verfügung. Die Kinder können dort mit den Instrumenten selbst experimentieren oder werden dabei gezielt von einer pädagogischen Kraft unterstützt.
Mathematische Bildung
Wir möchten, dass die Kinder lernen, entwicklungsangemessen mit Zahlen, Mengen und geometrischen Formen umzugehen, diese zu erkennen und zu benennen. Dazu benutzen wir zum Beispiel Puzzles, Steckspiele mit geometrischen Formen und Montessori-Material. Die Kinder können Zeiträume erfahren, indem wir im Morgenkreis den Tag, den Monat und die Jahreszeit besprechen. Des Weiteren sind auch die Räumlichkeiten so gestaltet, dass die Kinder Zahlen und Mengen wahrnehmen können. Bei Bewegungsspielen ermöglichen wir den Kindern gezielt, sich selbst in der Raum-Lage-Position wahrzunehmen und zu erfahren. Bei alltäglichen Spielen und im sprachlichen Austausch lernen die Kinder spielerisch das Zählen, unterschiedliche Größen und Mengenverhältnisse kennen sowie Messen und Vergleichen. Es gibt zum Beispiel einen Tischdienst, bei dem die Kinder Geschirr nach der Kinderzahl aus dem Schrank nehmen dürfen oder beim Backen die Zutaten abwiegen können.
Umwelt- und naturwissenschaftliche Bildung und Erziehung
Kinder müssen sich mit ihrer Umwelt und der Natur auseinandersetzen. Wir alle leben in einem Ökosystem, das wir mit unserem täglichen Handeln beeinflussen und zukunftsweisend mitgestalten. Wir möchten den Kindern unter Gebrauch verschiedener Methoden wie zum Beispiel durch Experimente, Beobachtungen usw. die ökologischen und naturwissenschaftlichen Zusammenhänge aufzeigen. Dazu werden Projekte angeboten, in denen die Krippenkinder erste Erfahrungen mit den Elementen Wasser, Luft, Erde, Feuer machen. Sie lernen Magnetismus kennen, erfahren Licht und Schatten und lernen somit unsere Erde auf verschiedenste Weise kennen. Dadurch sammeln sie ganzheitliche Erfahrungen. Bei diesen pädagogischen Aktivitäten erschließen sich die Kinder erste Grundkenntnisse im naturwissenschaftlichen oder/und im technischen Bereich und lernen umweltbewusstes Handeln.
Im Kindergarten werden diese Projekte komplexer. Sie werden je nach Bedarf mit Museumsbesuchen verbunden und durch das Aufsuchen von Experten sehr intensiv gestaltet. Wir haben große naturbelassene Gärten, in denen wir mit den Kindern zum Beispiel Gemüse anbauen, das von unserem Koch verwertet wird. Dadurch vermitteln wir ein ganzheitliches Handeln. Wir führen die Kinder zur Übernahme von Verantwortung gegenüber ihrer Umwelt und der Natur, indem wir ihnen die Natur mit all ihren Facetten aufzeigen und unseren Umgang mit ihr in Bezug bringen. Kinder lernen bei uns ein ökologisches Bewusstsein und wie sie in Wertschätzung mit der Umwelt umgehen und diese achten. Dazu nehmen die Pädagogen die Rolle des Vorbilds ein. Durch unseren Schwerpunkttag „Natur und Freiland“ haben wir die Möglichkeit, das Thema Umwelterziehung sowie ein ökologisches Bewusstsein bei den Kindern zu schärfen und zu bilden. Das Bewusstsein und die Achtung vor unserer Welt, dem Ökosystem und die Auswirkung unseres Handelns auf unsere Umwelt und Welt zu lernen und zu begreifen.
Medienkompetenz
Wir helfen den Kindern, die Bedeutung und Verwendungsmöglichkeiten der alltäglichen informationstechnischen Geräte und Medien ihrer Lebenswelt kennen und verstehen zu lernen. Die Fachkräfte nutzen für pädagogische Angebote verschiedene Medien, wie beispielweise Filmmaterial, Fotos, Bilderbücher, Hör- und Musik-CDs, das Aufnahmegerät bei der Geschichtenwerkstatt sowie Beamer und Laptop für das Bilderbuchkino. Je nach Alter lernen die Kinder auch, eigenständig damit umzugehen. Den Kinderkrippenkindern stehen im Freispiel zum Beispiel Telefon, Schreibmaschine und Bilderbücher zur Verfügung.
Den Kindergartenkindern versuchen wir durch verschiedene Medien zu zeigen, wie und wo sie sich Wissen und Informationen verschaffen können, zum Beispiel durch den gezielten Einsatz von PC, Internet und Besuche in der Bücherei. Wir führen die Kinder spielerisch an die digitalen Medien heran. Hier ist es uns in erster Linie wichtig, Kindern Werte und ein Bewusstsein für die eigenen Bedürfnisse zu vermitteln, wie „Ehrlichkeit, Mitgefühl, was tut mir gut,“ damit sie in der digitalen Welt das menschliche Werkzeug besitzen, sicher im Netz unterwegs zu sein, sich vor Gefahren zu schützen und den digitalen Raum rechtzeitig zu verlassen. Wichtig ist uns, die Kinder spielerisch an den Gebrauch von Medien heranzuführen, ein Bewusstsein dafür zu fördern sowie Verantwortung im Umgang mit diesen Medien aufzuzeigen.
Ethische Erziehung und Interkulturalität
Wichtig ist weiterhin, dass die Kinder zentrale Elemente der christlich-abendländischen Kultur kennenlernen. Sie erfahren bei uns einen sinn- und wertorientierten Umgang mit dieser Kultur. Sie lernen, die kulturelle und religiöse Vielfalt der Welt zu achten und zu schätzen. Kinder sollen Zeit und Raum erhalten, um über das Leben zu philosophieren und Fragen über Leben und Tod zu stellen. In unseren Einrichtungen möchten wir dazu beitragen, dass sich alle Kinder, egal welchen Alters, Geschlechts, sozialen Hintergrunds, mit welchen unterschiedlichen Lebensgeschichten, welcher Herkunft, Behinderung oder Konfession, für wertvoll halten, die Vielfalt der Lebensweisen und Lebenssituationen als wichtig erachten und mit sich selbst zufrieden sind.
Kinder sollen es bei uns in den Einrichtungen als eine Selbstverständlichkeit und Bereicherung erleben, mit verschiedenen Kulturen, Sprachen und Sitten in Berührung zu kommen. Sie sollen sich mit den anderen, aber auch mit der eigenen Herkunft auseinandersetzen. Um dies den Kindern zu ermöglichen, führen wir zum Beispiel das Projekt „Andere Länder – andere Sitten“ bei uns durch. Die Eltern können sich zum Beispiel zum Eltern-Vorlesen anmelden. Dabei wird anhand eines Bilderbuchkinos ein Bilderbuch in zwei Sprachen vorgelesen. Die Eltern lesen in ihrer Muttersprache vor und anschließend liest die Pädagogin dasselbe Buch in der deutschen Sprache vor. Hierzu haben wir als Beispiel das Buch „Die kleine Raupe Nimmersatt“ in mehreren Sprachen in den Einrichtungen vorliegen. Wir können aber auch mithilfe der Eltern selbst mitgebrachte Bilderbücher so vorbereiten, dass diese zum Einsatz kommen. Im Zuge des interkulturellen Projektes können die pädagogischen Kräfte mithilfe der Eltern einen ganzen pädagogischen Vormittag, eine Woche oder einen Monat zu dem „Mutter- oder Vaterland“ gestalten. Die Eltern können Lieder in ihrer Muttersprache mit den Kindern singen. Wir suchen zum Beispiel das Land auf der Landkarte oder dem Globus, schauen Bilder von diesem Land an, essen landestypische Spezialitäten oder die Eltern bringen ein Rezept mit einer Spezialität mit und wir bereiten diese zusammen mit den Kindern zu. Wir möchten im Laufe eines Bildungsjahres jede Kultur und jedes Land vorstellen, deren Kinder unsere Einrichtung besuchen, aber auch Länder, die nicht in unserer Einrichtung vertreten sind. Damit möchten wir alle Kinder aufgeschlossen und neugierig gegenüber anderen Kulturen und Sprachen machen. Dabei sollen sie Gemeinsamkeiten und Unterschiede entdecken und akzeptieren und dadurch ein Bewusstsein für das friedliche Zusammenleben unterschiedlicher Kulturen erlangen. Wir versuchen sowohl Diskriminierung als auch Fremdenhass vorzubeugen und wirken dem aktiv durch dieses Projekt entgegen. Das pädagogische Personal ist hierbei Vorbild für die Kinder.
Vorkurs Deutsch 240
Im Rahmen der sprachlichen Bildung beginnt im vorletzten Kindergartenjahr der Vorkurs Deutsch 240 in unseren Einrichtungen. Kinder, die einen erhöhten Förderbedarf in der deutschen Sprache haben, werden in Zusammenarbeit mit der Grundschule gefördert. Die Kinder erhalten wöchentlich im Alltag und bei gezielten Angeboten und Projekten zusätzliche Förderung in der sprachlichen Bildung. Der Kindergarten leistet dafür im Rahmen des „Vorkurs Deutsch 240“ pro Kind im vorletzten Kindergartenjahr zusätzlich 120 Stunden. Durch die Kooperation mit der Grundschule ermöglichen wir den Kindern einen fließenden Übergang und einen guten Start in die Schule.
Vorschulische Bildung
Die Vorschulerziehung findet in unserer Einrichtung bereits mit Einstieg/Übergang in den Kindergarten und verstärkt einmal wöchentlich eine Stunde außerhalb des Alltagsgeschehens für Kinder im letzten Kindergartenjahr statt. Ziel dieser Schulvorbereitung ist es, den angehenden Schulkindern die Fertigkeiten zu vermitteln, die sie für einen guten Start in die Schule benötigen. Unser Schwerpunkt liegt dabei auf der Begleitung zur Selbstständigkeit und eines gesunden Selbstkonzepts. Um den Eltern den Übergang ebenfalls zu erleichtern und alle wichtigen Informationen und Inhalte diesbezüglich vermitteln zu können, findet einmal jährlich ein Elternabend zum Thema Vorschule statt.
Vorschulische Bildung im Alltag
Kinder werden bei uns während der gesamten Kindergartenzeit auf die Schule und das Leben vorbereitet. Ziel unserer pädagogischen Vorschularbeit ist es, die Kinder auf den neuen Lebensabschnitt Schule vorzubereiten und ihnen Lebenskompetenzen mit auf den Weg zu geben, die sie für ihr gesamtes Leben nutzen. Dazu gehört zum Beispiel die Entwicklung eines positiven Selbstkonzepts, um die eigenen Stärken und Schwächen erkennen und nutzen zu können. Dies lernen Kinder bei gezielten Angeboten, im Freispiel und in alltäglichen Situationen, in die sie sich einbringen können und müssen. Jeder Tag birgt neue Herausforderungen, Lernmomente, Erfolge und Misserfolge für Kinder. Das Kind wird dabei individuell begleitet und lernt mit Niederlagen umzugehen. In solch wichtigen Schlüsselmomenten eignen sich Kinder persönliche Lösungsstrategien an und erweitern ihre Fähigkeiten.
Durch das soziale Miteinander in der Einrichtung werden den Kindern gesellschaftliche Normen und Werte vermittelt. Das soziale Miteinander wird gestärkt und Kinder lernen spielerisch die Regeln unseres gesellschaftlichen Beisammenseins kennen. Durch die Mitgestaltungsmöglichkeiten, Freiheiten und das gemeinsam erarbeitete Regelwerk erlangen Kinder ein Grundverständnis von Demokratie. Wir möchten den Kindern bei uns ermöglichen, Fertigkeiten und Fähigkeiten zu erlernen und zu schulen, die ihnen erlauben, ihr Leben erfolgreich und glücklich zu meistern. Wir vermitteln stets die Freude daran, neues Wissen zu erlangen und zu einem sozialen Miteinander beizutragen.
Im Folgenden werden einige Beispiele genannt, die Kinder bei uns im Alltag spielerisch lernen und die ihnen helfen, Lebenskompetenzen zu erlenen. Im Morgenkreis besprechen wir täglich das Datum, die Jahreszeit und das Wetter. Somit lernen die Kinder, einen Kalender zu lesen und spielerisch auf das Wetter und die Jahreszeit zu achten. Durch den rhythmischen Tagesablauf und wiederkehrende Prozesse können sich die Kinder an den Abläufen und Zeiten orientieren und lernen so im Austausch mit den Pädagogen die Uhrzeit kennen und lesen.
Wir vermitteln den Kindern, auf ihr Eigentum zu achten und es wertzuschätzen, da sie dies in der Schule selbstständig tun müssen. Sie werden angeleitet, ihre persönlichen Gegenstände während des Alltags auf ihren Garderobenplatz zu bringen oder in ihrem Eigentumsfach zu lagern. Dies dient der Vorbereitung für den Schulranzen und die dazugehörigen Arbeitshefte.
Kinder lernen bei uns von Anfang an selbstständig auf Toilette zu gehen, sich anzuziehen und dafür die Verantwortung zu übernehmen. Damit die Vorschulkinder lernen auf ihre körperlichen Bedürfnisse zu achten und ihrem Körper bei Bedarf Ruhe oder Schlaf zu gönnen, entscheiden die Kinder während der Mittagszeit selbst, ob sie sich hinlegen oder einer ruhigen Beschäftigung nachgehen. Als festes Ritual wird zum Ende der Ausruhzeit den Vorschulkindern ein Buch vorgelesen, deren Handlung über mehrere Tage erzählt wird. Die Kinder lernen dadurch Geschichten zu folgen und an den Inhalten vom Vortag anzuknüpfen. In der Schule müssen die Kinder über einen längeren Zeitraum den Inhalten folgen und auf bereits Erlerntes zurückgreifen.
Bei den Mahlzeiten entscheiden Kinder selbst, wann sie satt sind, und während des Tages werden sie schrittweise daran gewöhnt, selbstständig ans Trinken zu denken. Kinder sollen die Verantwortung für die eigenen Bedürfnisse tragen und sich um das eigne Wohl kümmern. Dadurch bekommen sie ein positives Selbstkonzept und stärken ihr Selbstwertgefühl sowie ihr Selbstbewusstsein.
Weiterhin haben Kinder bei uns den ganzen Tag, im Freispiel oder in geplanten Angeboten, die Möglichkeit, ihrem individuellen Bewegungsdrang nachzugehen. Bewegung ist der Schlüssel für eine geistig und körperlich gesunde Entwicklung eines Menschen, Bewegung ist das Tor ins aktive Lernen. Durch die Bewegung im Raum erfahren Kinder Grundlagen der räumlichen Wahrnehmung, die sie zum Beispiel bei geometrischen Zeichen, der Mathematik oder der Entwicklung eines Orientierungssinns benötigen. Weiterhin erlernen sie durch die Bewegung und das Erproben der eigenen körperlichen Fähigkeiten ein positives Selbstkonzept. Die eigene Persönlichkeit wird dadurch gestärkt und Grenzen kennengelernt.
Durch das interne Patensystem bekommen die Kindergartenkinder Patenkinder. Das sind diejenigen Kinder, die im September im Kindergarten neu anfangen. Diese Kinder werden im Alltag mit begleitet. Die Vorschulkinder lernen nicht nur für sich Verantwortung zu übernehmen, sondern auch ein jüngeres Kind zu begleiten und ihm zum Beispiel beim Anziehen zu helfen.
In der Kinderkonferenz werden die Kinder zur Beteiligung und Diskussion angeleitet und lernen, sich so mit verschiedenen Themen auseinander zu setzen, diese in der Gruppe zu erarbeiten und in Projekten und Angeboten zu vertiefen. Sie lernen so die Grundlagen der Demokratie kennen und lernen somit, selbst ihr Leben mitzubestimmen.
Im Freispiel verwenden die Kinder ihre Fantasie, lassen Bausteine zu einem Schatz werden, Tücher zu Drachen und Stäbe zu Pferden. Sie verwandeln sich spielerisch in andere Personen und können so Regeln neu anwenden, ihre geistige Vorstellungskraft schulen und ihrer Fantasie freien Lauf lassen. Spielerisch eignen sie sich so neue Verhaltensweisen an, stimmen im Spiel mit anderen Kindern neue Regeln ab und eignen sich Regeln über physikalische Gesetzmäßigkeiten an. Sie schulen ihre Wahrnehmung und ihr Sozialverhalten, lernen, sich in eine Gruppe zu integrieren und je nach Rollenspiel der Anführer oder der Geführte zu sein. Ganz automatisch gehen sie im Freispiel ihrem natürlichen Bewegungsdrang nach und schulen den eigenen Körper.
All das sind Grundlagen, die ein Kind benötigt, um dem Schulunterricht ohne Ablenkung kognitiv folgen zu können und sich in einer Schulklasse zurechtzufinden. In unserem Alltag erlernen Kinder spielerisch Grundkenntnisse des Lebens und können auf dieser Grundlage ihr Wissen erweitern und vertiefen.
Vorschulische Bildung bei gezielten Angeboten und Projekten
Neben der thematischen Schwerpunkttagen und täglichen Angeboten, findet mindestens einmal in der Woche für ca. eine Stunde die Vorschule statt, sowie regelmäßige Morgenkreise, die speziell für die Vorschulkinder angeboten werden. In der Vorschule werden gezielt Themen bearbeitet, die die Kinder interessieren. Vielfältige und spannende pädagogische Methoden, die den Entwicklungsstand eines jeden Kindes berücksichtigen, unterstützen die Lernprozesse aller Kinder. Kinder erlangen durch die vorschulischen Angebote Lernerfolge, die sie für die Schule stark machen.
Die Pädagogen verwenden für die Gestaltung der gezielten Vorschule im letzten Kindergartenjahr den Jahresplan für die Vorschule, der in unserem Leitfaden für Angebote und Projekte festgeschrieben ist. Der Pädagoge setzt im letzten Kindergartenjahr jeweilige Schwerpunkte, die mit den Kindern erarbeitet werden können. Somit wird der Übergang der Kinder in die Schule, besonders im letzten Kindergartenjahr, gezielt vorbereitet und begleitet.
2.5. Übergänge begleiten und unterstützen
Mit dem Eintritt in die Kindertageseinrichtung beginnt der erste Übergang des Kindes in einen neuen Sozialraum. Die Kinder lösen sich aus der Familie und lernen, sich in einer neuen Umgebung einzuleben. Wir unterstützen dies, indem wir eine liebevolle und von Wertschätzung geprägte Eingewöhnung durchführen, in der wir dem Kind und seinen Eltern helfen, bei uns anzukommen. Durch ein Eingewöhnungsgespräch werden Familien dort abgeholt, wo sie stehen und werden stetig von einem festen Pädagogen begleitet. Die Kinder wechseln bei uns von der Krippe in den Kindergarten. Dabei werden sie von ihren Bezugspädagogen begleitet, damit ein gutes Ankommen ermöglicht wird. Zusätzlich verwenden wir ein Patensystem, bei dem ein Vorschulkind ein großes Krippenkind im Übergang in den Kindergarten begleitet, dies ist im Kapitel 2.4 im Abschnitt Vorschulische Erziehung genauer beschrieben.
Wir bereiten die Kinder und Familien auf die Schule vor, in dem wir jeden Herbst einen Vorschulelternabend für die Eltern durchführen und wir unsere Vorschularbeit bei uns in der Kita mit den Kindern einmal die Woche gezielt und im täglichen Alltagsgeschehen durchführen. In Bezug auf Übergänge legen wir großen Wert auf die bewusste Vorbereitung auf neue Situationen durch Gespräche mit den Kindern. Der Höhepunkt bei der Gestaltung unserer Kooperation mit der Grundschule ist ein Besuch einer Unterrichtsstunde, wodurch Übergänge gestaltet und begleitet werden. Die enge Zusammenarbeit mit der ansässigen Grundschule wird durch den Vorkurs Deutsch 240 ergänzt, indem uns zweimal die Woche ein Lehrer der Schule besucht und gezielte Kinder fördert. Dabei ist uns ein enger Austausch wichtig, um so die aktuellen Informationen über die Förderung der Kinder zu erhalten.
Allgemein sprechen wir bewusst mit den Kindern über die neu anstehenden Situationen und begleiten diese mit ihren Familien, dazu führen wir ein Entwicklungsgespräch mit den Eltern zur Schulfähigkeit durch und beraten bei der Schulform oder gezielter Förderung für die Kinder. Für die Vorschüler werden zusätzlich gesonderte Beobachtungsbögen verwendet, die wir auch als Grundlage nehmen, um mit den Eltern in einem Entwicklungsgespräch den Wechsel in die Grundschule zu besprechen und einen guten Übergang vorzubereiten.
2.6. Bedeutung des Spiels
Spiel ist für Kinder ein notwendiges elementares Lebensbedürfnis, das den größten Teil ihrer wachen Zeit ausfüllt. Das Spiel ist für Kinder die Form des Lernens überhaupt. Im Spiel zeigt sich das lebendige Bedürfnis nach Bewegung und Tätigkeit. Kinder äußern dabei ihre Interessen an der Umwelt und setzen sich spielend mit dieser, mit den Menschen, die mit ihnen zusammenleben, sowie mit den Gegenständen, die sie umgeben, auseinander. Durch das Spiel verarbeiten sie seelische Eindrücke, erproben neue Verhaltensweisen im Rollenspiel, erweitern ihr Wissen, ihre motorischen Fähigkeiten, ihre Körperbeherrschung, ihre soziale Kompetenz, verbessern ihre Sprachfähigkeit und üben den Gebrauch ihrer Sinne.
In unserer Kinderkrippe bieten wir den Kindern während des gesamten Tagesablaufs verschiedene Spiel- und Lernmöglichkeiten an. Diese können sowohl geplant und gezielt als auch spontan und situationsorientiert sein.
Unsere pädagogischen Angebote sind altersentsprechend gestaltet. Sie sind weder zu schwer noch zu leicht, damit die Kinder nicht frustriert werden oder sich langweilen. Sie umfassen in der Regel alle Entwicklungsbereiche und sprechen alle Sinne an.
Während der Phase des individuellen Lernens können die Kinder in einer facettenreichen Umgebung ihre Bedürfnisse und Interessen ausleben. Sie haben genügend Freiraum, etwas selbst zu erforschen, für sich allein oder mit anderen zu spielen und zu lernen. Die Kinder müssen für diese Form des Lernens nicht extra motiviert werden, sondern es ist ihr eigener Spieltrieb, der sie zum Lernen bewegt. Im Vordergrund steht in dieser Phase die Eigenaktivität des Kindes. Aufgabe des pädagogischen Personals während der Phase des individuellen Lernens[2] ist es, das Geschehen zu überblicken, den Kindern, falls nötig, Hilfestellung zu leisten, Anregungen zu geben sowie Situationen einzelner Kinder und die der Gesamtgruppe zu beobachten und entsprechend zu reagieren.
Sowohl während der Phase des individuellen Lernens als auch bei gezielten pädagogischen Angeboten werden die Selbsttätigkeit, das entdeckende Lernen und der Forscherdrang gefördert. Dadurch wird die Welt für Kinder aus ihrer eigenen Anschauung und Erfahrung durch Experimentieren und Probehandeln begreifbar.
2.7. Die pädagogische Tages- und Wochenplanung
Unsere pädagogische Arbeit geht von einer inklusiven Haltung und dem wertschätzenden Menschenbild aus. Im Vordergrund steht eine ganzheitliche Pädagogik, die das soziale und sachbezogene Lernen einbezieht und sich an Lebenssituationen, Lebenswirklichkeit und eigenen Bedürfnissen der Kinder orientiert. Bei unserer Arbeit beachten wir die täglichen und aktuellen Situationen der Kinder, damit sie ihre individuellen Erfahrungen, Erlebnisse und Bedürfnisse ausleben können. Wir orientieren uns ausschließlich am Kind, an dem, was es gerade interessiert, an dessen Wissbegierde, Neugierde, Wunsch, Lust und was es bei seinem täglichen Spiel beeinflusst. Wenn Kinder einen schlechten Tag haben, sie Ruhe benötigen, neue Herausforderungen suchen oder anderen Interessen nachgehen wollen, gehen wir auf diese Situation und Lernprozesse der Kinder individuell ein.
2.8. Pädagogischer Tagesablauf
Kinderkrippe und Kindergarten
Nach dem Ankommen der Kinder (bis spätestens 8:30 Uhr) folgt in den Morgenkreisen eine Begrüßung aller Kinder und Pädagogen. Im Anschluss gehen die Kinder frühstücken, danach werden die Aktions-/Lernräume geöffnet und es beginnt die Phase des individuellen Lernens, der pädagogischen Angebote und Projekte sowie der pädagogischen Schwerpunkttage. Nach dem gemeinsamen Mittagessen und der Ruhezeit folgt die Brotzeit. Anschließend gehen die Kinder in den Garten bzw. spielen in unseren Aktions-/Lernräume bis zur Schließung der Einrichtung. Frische Luft und Bewegung stärken zum einen die kindliche Entwicklung, sind jedoch auch ein wesentlicher Faktor zur körperlichen Immunstärkung. Daher gehen wir täglich bei jeder Wetterlage in den Garten oder planen Ausflüge zu umliegenden Spielplätzen.
Hortkinder
Nach dem Ankommen aus der Schule haben die Kinder die Möglichkeit, bis 13:45 Uhr ihr Mittagessen in unserem Bistro einzunehmen. Im Anschluss beginnt zwischen 13:30 und 15:30 Uhr die Hausaufgabenbetreuung.
Die Hausgabenzeit ist aufgeteilt in jeweils eine Stunde, sodass die Kinder selbst entscheiden, wann sie ihre Hausaufgaben erledigen wollen. Wir stellen es den Kindern frei, ob sie nach dem Essen zunächst ins Freispiel gehen und danach ihre Hausaufgaben erledigen oder an der ersten Hausaufgabenzeit teilnehmen und im Anschluss ins Freispiel gehen. Wir achten darauf, dass sich jedes Kind innerhalb einer der zwei Hausaufgabenzeiten mit seinen Hausaufgaben befasst. In der Hausaufgabenzeit üben die Kinder, das in der Schule Erlernte selbstständig anzuwenden. Zur Förderung des selbstständigen Lernens stellen wir unseren Hortkindern verschiedene Lernhilfen zur Verfügung. Die Hausaufgabenbetreuung findet in einer angenehmen, lernförderlichen Atmosphäre statt. Die Gestaltung orientiert sich an den Bedürfnissen und Fähigkeiten der Kinder. Kinder der 3. und 4. Klasse können Arbeitsgruppen bilden, jüngere Schulkinder werden individuell begleitet. Unsere Pädagogen begleiten die Hausaufgaben, stehen den Kindern bei Fragen zur Seite und überprüfen auf Vollständigkeit. Um den Lehrkräften der Schule den aktuellen Lern- und Wissensstand der Schulkinder aufzuzeigen, werden die Hausaufgaben nicht korrigiert. In der Freispielzeit mit individuellen Gestaltungsmöglichkeiten wie zum Beispiel die Nutzung aller Funktionsräume und des Bewegungsraumes sowie der Aufenthalt im Garten, können die Hortkinder ihrem Drang nach Bewegung ausleben und vielfältige Spielmomente mit ihren Freunden sammeln. Freitags ist hausaufgarbenfreie Zeit. An diesem Tag findet nach Ankunft aller Kinder zunächst eine Kinderkonferenz statt, in der wichtige Themen, wie Regelbesprechungen, die Angebotsplanung der kommenden Woche oder anstehende Projekte besprochen und abgestimmt werden. Im Anschluss dürfen die Hortkinder, an den geplanten Projekten und Angeboten teilnehmen oder sich im Freispiel ausleben. Zur Wochenplanung können die Hortkinder selbst aktiv werden. Jeder Wochentag hat einen festgelegten pädagogischen Schwerpunkt, für den sie sich ein Angebot wünschen oder selbst für die anderen Kinder planen dürfen. Zur Vorbereitung, Materialbeschaffung und Nachbereitung werden die Kinder von dem pädagogischen Personal unterstützt und begleitet. Somit werden die Hortkinder neben den geführten Angeboten des pädagogischen Mitarbeiters, zusätzlich durch die unterschiedlichen Altersklassen und den vielfältigen Ideen und Wissen bereichert.
2.9. Pädagogische Schwerpunkte der Wochentage
Die Schwerpunkttage finden in jeder Einrichtung an unterschiedlichen Wochentagen statt, diese können aus der jeweiligen Einrichtungskonzeption entnommen werden. Die Themen der Schwerpunkttage sind wie folgt:
Impulse in der Natur, Umwelt und Nachhaltigkeit
Verantwortung für unsere Umwelt, Achtsamkeit sowie Vorsicht im Umgang mit der Tier- und Pflanzenwelt, aber auch ein grundlegendes Maß an Gesundheitsbewusstsein und die Fertigkeit, sich in unserer Umgebung zurechtzufinden, sollten schon früh gefördert werden (zum Beispiel Bepflanzung des Gartenbeets, Samen säen, Bewegungsspiele im Freien bei unterschiedlichem Wetter, Ausflüge in die Umgebung). Wir sind nur bereit das zu schützen, was wir kennen und Lieben gelernt haben. Dazu bietet die Natur ein äußerst sinnliches Umfeld und den Reiz, sich zu bewegen – beides Grundvoraussetzungen für jedes Lernen.
Im Rahmen des Schwerpunktes „Freiland und Natur“ arbeiten wir eng in Kooperation mit dem Nachbarschaftstreff von Giesing zusammen. So haben wir mit jedem Kind der Kita Luna Giesing eine Pflanze im Nachbarschaftstreff in ein Beet gepflanzt. Diese haben wir zuvor in der Kita Luna gepflegt, beim Wachsen beobachtet und während eines öffentlichen Festes im Hochbeet des Nachbarschaftstreffs eingepflanzt. Im Rahmen dieser Kooperation können wir im Herbst verschiedene Pflanzen und Kräuter ernten.
Wir legen in unseren Einrichtungen Wert darauf, den Kindern einen achtsamen und nachhaltigen Umgang mit der Natur nahe zu bringen. Kinder lernen bei uns, sich selbst und die Umwelt wertzuschätzen. Wir vermitteln den Kindern Wertschätzung und Achtung der Welt gegenüber, indem wir den Kindern das Gefühl geben: „Es ist schön, dass du da bist und du bist ok.“ Wenn Kinder dies erfahren, können sie mit Achtung und Wertschätzung auf ihre Umwelt zugehen und lernen, aus sich heraus nachhaltig mit der Welt umzugehen.
Impulse zur Stärkung der Bewegungskompetenz
Kinder durchleben in den ersten drei Lebensjahren wichtige Entwicklungsschritte (zum Beispiel Laufen, Sprechen), welche nur angetrieben werden können durch den Motor Bewegung. Gezielte Bewegungsangebote wie zum Beispiel das Erkunden einer Bewegungslandschaft, Tanzprojekte, Bewegungsspiele und Kletterangebote im Freien unterstützen diesen natürlichen Drang der Kinder nach Bewegung. Auch für ältere Kinder ist Bewegung besonders wichtig, um weitere Entwicklungsschritte vollziehen zu können. Somit wird auch hier den Kindern ein breites Sportangebot von Klettern über Balancierübungen und Kräftemessen geboten.
Impulse zur Stärkung der gestalterischen und künstlerischen Kompetenz
Kreative und gestalterische pädagogische Angebote zielen darauf ab, mit verschiedenen Materialien experimentieren zu können, eigene Ideen auszuprobieren und kreative Lösungen zu finden, wie zum Beispiel das Gestalten des eigenen Abbilds auf Papier, mit Farbe und anderen Materialien über mehrere Wochen hinweg. Dabei lernen die Kinder verschiedene Materialien und Maltechniken kennen. Ihre Fantasie soll dabei angeregt und die Entfaltung der Persönlichkeit unterstützt werden. Dabei arbeiten wir mit den Kindern prozess- statt ergebnisorientiert.
Impulse zur Sinneswahrnehmung
Kinder lernen durch die ganzheitliche Sinneswahrnehmung (Sehen, Riechen, Schmecken, Fühlen/Tasten, Hören, Einsatz des Gleichgewichtssinns und der Eigenwahrnehmung im Raum). Je mehr Sinne bei einer Tätigkeit angesprochen werden, desto intensiver finden Erleben und Lernen statt. Jedes Greifen eines Kindes ist ein Be-Greifen und jedes Fassen ist ein Er-Fassen. Aus diesem Grund ist es so wichtig, dass Kinder vielfältige Sinneserfahrungen machen können wie zum Beispiel Anmalen des eigenen Körpers mit Farbe, Meditation/Fantasiereisen, Körperentdeckung, Rückenmassage oder Durchlaufen einer Fühlstraße auf Bereichen aus Sand, Steinen, Linsen, Federn und Blättern.
Forschertag im Hort und Kindergarten
Hier werden den Kindern verschiedene Materialien zum Forschen und Experimentieren angeboten. In einem separaten Raum haben die Kinder die Möglichkeit, sich genauer mit Themen wie „Sinken und Schwimmen“, Magnetismus, Schüttübungen sowie Licht und Schall auseinanderzusetzen. Dabei steht ihnen kindgerechte Fachliteratur zum Selbst-Nachschlagen zur Verfügung und gemeinsam mit den Pädagogen können diese Themen bearbeitet werden.
Kindergartenprojekt (Kinderkrippe)
Das Kindergartenprojekt umfasst pädagogische Angebote, speziell für die zukünftigen Kindergartenkinder. Diese Angebote sollen die Kinder in ihrem Selbstbewusstsein hinsichtlich des Kindergarteneintritts stärken und auf den kommenden Übergang vorbereiten. Es werden dabei Aktionen durchgeführt, welche „unsere Älteren“ gezielt unterstützen, ihre Selbstständigkeit sowie ihre sozialen Kompetenzen fördern (zum Beispiel gemeinsamer Ausflug zum Bauernhof, altersentsprechende Verkehrserziehung etc.). Wir arbeiten in Kooperation mit der benachbarten Kinderkrippe „Paula und Max“ zusammen. Regelmäßige, gegenseitige Besuche sowie Ausflüge zum Spielplatz, in die Bücherei oder zum Frühstückspicknick gehören dazu.
Impulse zur Stärkung der Alltagskompetenz
Pädagogische Angebote in diesem Bereich bereiten die Kinder darauf vor, praktische, alltägliche Dinge wie zum Beispiel Zähneputzen, Schuhe anzuziehen, Wasser in ein Glas zu füllen usw. ohne Hilfe, mehr und mehr selbstständig und mit Freude bewältigen zu können. Die Kinder sollen dadurch spielerisch und altersangemessen immer unabhängiger von uns Erwachsenen und damit lebenstüchtig werden. Sie lernen die Verwendung von alltäglichen Gegenständen wie zum Beispiel Schaufel und Besen, Gießkanne, Küchenwaage und Ähnliches kennen und dürfen ihrem Alter und Können entsprechend selbst ausprobieren und mithelfen (zum Beispiel gemeinsames Einkaufen, Kuchen backen, Herbstblätter zusammenrechen, Schnee schaufeln).
Öko-Kids-Projekt
Zusätzlich zu den Schwerpunkttagen haben wir im Kitajahr 2019 mit unserer Hortgruppe erfolgreich an dem Projekt Öko-Kids teilgenommen.
Der Landesbund für Vogelschutz in Bayern e.V., kurz LBV, zeichnet mit Unterstützung des Bayerischen Staatsministeriums für Umwelt und Verbraucherschutz jedes Jahr Kindertageseinrichtungen im Rahmen des Projekts Öko-Kids aus. Vorgabe des LBV ist es, ein Bildungsprojekt zum Thema Umwelt und Nachhaltigkeit im Sinne des Bayerischen Bildungs- und Erziehungsplans gemeinsam mit den Kindern durchzuführen.
Bereits im Vorfeld hatten wir uns gemeinsam mit den Kindern für ein Thema entschieden – es sollte um Obst und Gemüse gehen. Im Sinne der Vorgabe zur Nachhaltigkeit lautete unser Projekt: „Einmal um die halbe Welt oder frisch vom eigenen Feld? – Saisonales und regionales Obst und Gemüse“. Das Projekt fand im Juni und Juli 2019, an den jeweiligen Freitagen (Projekttage) und in den Pfingstferien statt.
Durch die erfolgreiche Teilnahme wurde die Kita Luna Giesing für gelungene Nachhaltigkeit ausgezeichnet.
2.10. Die offene Arbeit
Durch die offene Arbeit wird den Kindern die Möglichkeit eingeräumt, sich in frei gewählten Spielgruppen mit selbstgewählten Aktivitäten zu befassen. Wir haben keine Stammgruppen und Gruppenräume, sondern alle Kinder, die die Einrichtung besuchen, sind eine Gemeinschaft. In der Früh werden je nach Kinderzahl und Ankommen der Kinder die Aktionsräume geöffnet und die Kinder entscheiden, in welchem Raum, mit welchen Kindern und mit welcher pädagogischen Kraft sie spielen möchten. Nach dem gemeinsamen Morgenkreis und Frühstück wählen die Kinder wieder die Aktionsräume, in denen sie spielen möchten. Die pädagogischen Kräfte sind täglich fest in die Aktionsräume eingeteilt und die Kinder wählen nach eigenem Interesse, Neigung und Entwicklungsfenster täglich die Aktionsräume aus, in denen sie spielen und sich aufhalten möchten. In den verschiedenen Aktionsräumen gibt es täglich neben dem Freispiel und den Schwerpunkttagen kleine Angebote wie Bilderbuchbetrachtung, Portfolioarbeit mit den Kindern, kreative Angebote usw. Zusätzlich ist fest im Vormittag das Freispiel im Garten verankert. Durch die selbstgewählten Räume und Aktivitäten sind gestiegene Spielfreude, das Engagement und die Begeisterung der Kinder sowie eine Erhöhung von Konzentration und Aufmerksamkeit zu beobachten. Zusätzlich haben die Kinder die Möglichkeit, ihren Bewegungsdrang, der gerade in den ersten Entwicklungsjahren des Kindes die Basis für seine ganzheitliche Förderung und Entwicklung ist, auszuleben. Zum Mittagessen treffen sich alle Kinder und für die Ruhezeit gehen die Kinder je nach Bedürfnis zum Schlafen in Schlafräume oder für eine Geschichte in einen dafür vorbereiteten Raum. Nach der Ruhezeit findet wieder eine Öffnung der Räume statt und nach der gemeinsamen Brotzeit gehen wir in den Garten oder öffnen die Aktionsräume.
Besonders zu erwähnen in der offenen Arbeit ist die Partizipation der Kinder, durch die die diese als aktive Gestalter und Akteure ihrer Umgebung von uns wahrgenommen werden. Wir vertrauen auf die Entwicklungspotenziale jedes einzelnen Kindes und darauf, dass jedes Kind durch seine selbstinitiierten, gesteuerten und geregelten Situationen optimale Lernvoraussetzungen für seine persönliche Entwicklung findet. Gerade die Öffnung nach innen bietet den Kindern eine Vielzahl von Möglichkeiten zur individuellen Entwicklung. Damit werden in großem Maße auch die kindliche Selbstentscheidung und Selbstständigkeit gefördert und unterstützt.
Wir haben keine Stammgruppen, sondern zuständige Pädagogen. Die innere Öffnung ermöglicht allen Kindern, den pädagogischen Kräften, aber auch den Eltern, sich gegenseitig kennenzulernen. Dies hat den Vorteil, dass das Kind, im Falle eines Ausfalls seines Ansprechpartners, auch allen anderen pädagogischen Kräften vertraut. Es entfällt somit die Fixierung des Kindes auf eine Person. Kinder wählen selbst, mit welcher pädagogischen Kraft sie gerade zusammen sein wollen.
Weiterhin profitieren durch diese Öffnung nach innen sowohl die Kinder als auch die pädagogischen Kräfte von den sich ergänzenden Stärken und Kompetenzen sowie den unterschiedlichen Persönlichkeiten. Durch die Altersmischung der Kinder wird ihnen ermöglicht, voneinander zu lernen, verschiedene Beziehungen einzugehen, Verantwortung für jüngere Kinder zu übernehmen, Vorbilder zu suchen und ein Vorbild zu sein.
Die klaren Strukturen in Form von Ritualen im Tages- und Wochenablauf (Wochenplanung) sowie die genaue Raumverteilung und Verantwortung geben den Kindern die so wichtige Orientierung und Sicherheit im Tagesablauf.
Durch unsere Arbeit möchten wir die Kinder ein Stück auf ihrem Weg begleiten und ihre mitgebrachten Fähigkeiten fördern. Wir holen jedes Kind dort ab, wo es mit seinen Fähigkeiten steht, mit dem vollen Vertrauen in seine Lernkompetenzen und seine Leistungsfähigkeit.
2.11. Eingewöhnung
Die Eingewöhnung ist ein wichtiger Bestandteil der pädagogischen Arbeit und dient der Entwicklung einer Beziehung zwischen Kind und pädagogischem Personal. Eine emotional sichere Beziehung zum Pädagogen ist die wichtigste Voraussetzung für das weitere Lernen und die Bildung des Kindes: „Ohne Bindung keine Bildung“. Aus diesem Grund geben wir uns zur Eingewöhnung so viel Zeit, wie das Kind benötigt. Wir orientieren uns immer in erster Linie an den Bedürfnissen des Kindes.
Wenn ein Kind in die Einrichtung aufgenommen wird, ist es in den ersten Wochen unser Ziel, es so sanft wie möglich an seine neue Umgebung, seine neuen Spielkameraden und an seine neuen Betreuungspersonen zu gewöhnen. Durch eine schrittweise und dem einzelnen Kind angepasste, langsame Eingewöhnung ermöglichen wir dem Kind und seinen Eltern, ein Vertrauensverhältnis zu uns aufzubauen.
Damit die Eingewöhnung als positive Erfahrung erlebt wird, ist es wichtig, die Bedürfnisse aller Beteiligten – des Kindes, der Eltern und des Teams – zu respektieren und zu berücksichtigen.
Um die Eingewöhnung individuell gestalten und planen zu können, findet im Vorfeld das Eingewöhnungsgespräch statt. Dieses Gespräch dient dem Kennenlernen und dem Informationsaustausch zwischen Eltern und Kita. Hierbei stehen das Kind und seine Gewohnheiten im Vordergrund. Außerdem werden offene Fragen geklärt.
Die Eingewöhnung in unserer Einrichtung ist eine Kombination aus dem „Münchner“ und dem „Berliner“ Eingewöhnungsmodell.
Die Eingewöhnungszeit dauert grundsätzlich zwischen drei bis sechs Wochen bei Kinderkrippenkindern und zwei bis drei Woche bei Kindergartenkindern Daher ist es wichtig, dass die Eltern genügend Zeit einplanen, bevor sie wieder dem Berufsleben nachgehen.
Kinderkrippe
In den ersten drei Tagen, der sogenannten „Grundphase“, kommt das Kind mit einem Elternteil in die Einrichtung. Kind und Elternteil bleiben während der ganzen Zeit gemeinsam in den Räumlichkeiten. In diesen Tagen haben die Eltern und das Kind die Möglichkeit, die verschiedenen Phasen des Tagesablaufs gemeinsam kennenzulernen. Die Eingewöhnung beginnt grundsätzlich in einem Raum, mit dem sich das Kind vertraut machen und der ihm anfangs Sicherheit und Orientierung geben soll. Beim Ankommen wird das Kind von seinem zuständigen Pädagogen begrüßt und entgegengenommen. Bei den ersten Mahlzeiten wird das Kind noch von den Eltern unterstützt. Erst nach und nach wird der Pädagoge versuchen, die Handlungen bei den Mahlzeiten zu übernehmen. Auch das Wickeln wird in den ersten Tagen von den Eltern durchgeführt, erst nach und nach übernimmt das pädagogische Personal auch dies.
Damit das Kind seinem natürlichen Schlafrhythmus nachkommen kann, wird es nach Bedarf auch in dieser Zeit von den Pädagogen oder dem Elternteil zum Schlafen gelegt.
Ab dem vierten Tag, der sogenannten „Stabilisierungsphase“, fängt die erste Trennung an. Eltern begleiten das Kind, bleiben über eine bestimmte Zeit im selben Raum, dann verabschieden sie sich und warten in unserem Elternbereich innerhalb der Einrichtung, bis sie von einer pädagogischen Kraft wieder in den Raum geholt werden, um das Kind abzuholen.
Am ersten Trennungstag bleibt das Kind nur ca. 10 bis 30 Minuten allein. An den folgenden Tagen wird sich die Aufenthaltsdauer des Kindes ohne seinen Begleiter steigern. Ab dem ca. elften Tag kann das Kind von den Pädagogen zum Schlafen gelegt werden. Der ganze Eingewöhnungsprozess wird immer den individuellen Bedürfnissen des jeweiligen Kindes angepasst.
Neue Eingewöhnungsschritte werden immer mit den Eltern genau besprochen und erst dann durchgeführt, wenn sich die Pädagogen sicher sein können, dass das Kind den vorherigen Schritt ohne Probleme bewältigt hat. Um den Ablauf zu festigen und dem Kind Sicherheit zu gewähren, soll jeder der Schritte mindestens zwei Tage dauern. Einen Eingewöhnungsverlauf mit den jeweiligen Schritten erhalten Eltern beim Aufnahmegespräch.
Eine so gestaltete Eingewöhnungszeit soll dem Kind die Möglichkeiten geben, behutsam und allmählich in die neue Situation hineinzuwachsen, sich mit den vielfältigen neuen Eindrücken aktiv auseinanderzusetzen und Gefühle von Schmerz und Trauer bei der Trennung zu bewältigen.
Lässt sich das Kind nach diesen Tagen in der Abwesenheit der Eltern in Belastungssituationen von den Pädagogen trösten und setzt es sich interessiert und aktiv mit seiner Umgebung auseinander, dann können wir sagen, die Eingewöhnung ist abgeschlossen.
Auch nach Abschluss der Eingewöhnungsphase bleibt das Kind so lange bei seinem zuständigen Pädagogen, wie es diesen braucht, bis es sich sicher genug fühlt, Neues zu erkunden. Die Entwicklung einer sicheren Beziehung ist die Voraussetzung für das Explorieren/das Lernen.
Kindergarten
Die Kinder, die innerhalb des Hauses in die Kindergartengruppe wechseln, besuchen diese im Vorfeld des Wechsels bei ihren Aktivitäten, wie zum Beispiel bei pädagogischen Angeboten oder dem offenen Frühstück. Da wir ein offenes Haus sind, sind den Kindern alle Pädagogen sowohl im Kindergarten- als auch im Kinderkrippenbereich bekannt. Die Eingewöhnung der neuen Kindergartenkinder, welche nicht innerhalb des Hauses wechseln, erfolgt durch eine schrittweise Trennung von den Eltern und dauert ca. zwei bis drei Wochen. Am ersten Tag ist das Kind zusammen mit einem Elternteil den ganzen Vormittag in der Gruppe. Ab dem zweiten Tag findet eine langsame Trennung für ca. eine Stunde statt. Ab dem nächsten Tag wird diese Trennung immer länger, jedoch immer dem Kind und seinen Bedürfnissen angepasst.
Die letzten zwei Wochen der Eingewöhnung (sogenannte „Schlussphase“) dienen sowohl bei Kinderkrippen- als auch bei Kindergartenkindern dazu, dass die Eltern immer telefonisch erreichbar sind, um das Kind nach Bedarf früher abholen zu können.
Ungefähr zwei Wochen nach Abschluss der Eingewöhnung findet ein Eingewöhnungsgespräch statt, um die vergangenen Wochen gemeinsam zu reflektieren.
Schulhort
Im Hort gestaltet sich die Eingewöhnungszeit altersbedingt meist weniger intensiv. Hier gilt es hauptsächlich von Anfang an, die Sicherheit der Kinder zu gewährleisten. In den ersten Wochen findet ein intensives Schulwegtraining statt. Dabei lernen die Kinder, wie sie sich im Straßenverkehr sicher fortbewegen und bei Bedarf Hilfe leisten können.
2.12. Beobachtung und Dokumentation der Lern- und Entwicklungsprozesse
Die Beobachtung und Dokumentation der Aktivitäten und Verhaltensweisen von Kindern ist ein zentraler Punkt in der täglichen Arbeit mit Kindern geworden.
Beobachten und Dokumentieren bedeutet, das Augenmerk auf die Details des kindlichen Entwicklungsverlaufs zu legen, um Fortschritte, Veränderungen sowie auch Interessen, Vorstellungen und Kompetenzen bemerken und festhalten zu können.
Um die Entwicklungsschritte zu beobachten und zu dokumentieren, arbeiten wir für die Kinderkrippenkinder mit der wissenschaftlich überprüften „Entwicklungstabelle nach Prof. Dr. Kuno Beller“. Für die Kindergartenkinder werden PERIK und die Beobachtungsprotokolle SISMIK und SELDAK als Spracherhebungsbögen verwendet. SISMIK und SELDAK werden zusätzlich im vorletzten Kindergartenjahr für die Erhebung der Kinder für den „Vorkurs Deutsch 240“ eingesetzt. Um diese Beobachtungsinstrumente als professionelle Grundlage für die Entwicklungsgespräche zu verwenden, werden die Kinder in regelmäßigen Abständen gezielt beobachtet. Zusätzlich finden spontane Beobachtungen in der Phase des individuellen Lernens statt. Der Entwicklungsstand und die vorhergegangenen Entwicklungsschritte eines jeden Kindes werden von Anfang an in unseren Einrichtungen in Form eines „Portfolios“ erfasst. Jedes Portfolio enthält schriftlich dargelegte pädagogische Beobachtungen und auch einige von Eltern selbst gestaltete Seiten. Die Entwicklungsschritte werden nicht nur in schriftlicher Form, sondern auch mithilfe von Fotos festgehalten. Ein Portfolio ist ein Planungsinstrument. Es ist Grundlage für regelmäßig anstehende Entwicklungsgespräche und dient auch dem Informationsaustausch zwischen dem pädagogischen Personal und den Eltern. Das Portfolio ist jederzeit jedem am täglichen Einrichtungsgeschehen zugänglich: den Kindern, dem pädagogischen Personal und den Eltern. Kinder lernen durch Reflexion und Wiederholung. Das Portfolio unterstützt die Kinder, sich an Situationen, Personen oder Erlebtes zu erinnern, es sprachlich wiederzugeben und zu vertiefen. Sie lernen zu lernen, ihre Wünsche und Ideen zu äußern und sich selbst zu reflektieren. Das Portfolio ist Eigentum der Kinder und darf nur mit dem Einverständnis des jeweiligen Kindes angeschaut werden.
2.13. Inklusion
Wenn wir feststellen, dass ein Kind in seiner Entwicklung besondere Unterstützung benötigt, ist es als Erstes wichtig, genau zu beobachten, Unterstützungsmöglichkeiten herauszufinden und zu besprechen, wie und in welcher Form diese in den Alltag integriert werden können. Wichtig ist es, alle Maßnahmen mit den Eltern gemeinsam zu erarbeiten, um das Bestmögliche für das Kind zu erreichen. Dies kann zum Beispiel eine Eingliederungshilfe durch therapeutische Fachdienste sein. Dadurch können wir es dem Kind erleichtern oder gar ermöglichen, am Alltag in der Einrichtung teilzunehmen. Wichtig ist uns dabei immer, ressourcenorientiert mit dem Kind, den Eltern und den therapeutischen Fachdiensten zusammenzuarbeiten: „Welche Fähigkeiten hat das Kind und wo können wir an diese anknüpfen?“ Weiterhin ist die Arbeit im Team von großer Bedeutung: „Wie gehen wir damit um?“, „Welche Philosophie wollen wir verfolgen?“ Eine positive Atmosphäre für das Thema „Inklusion“ im Team zu schaffen, kommt hier besondere Bedeutung zu.
Alle Hilfen für das Kind werden in den pädagogischen Alltag eingebettet und finden nicht isoliert davon statt. Wir vermitteln Eltern zu externen Fachdiensten, wenn wir nicht mehr weiterhelfen können. Dies bezieht sich auch auf Beratungsstellen zur Hilfe zur Erziehung, wie zum Beispiel das Referat für Bildung und Sport, Fachärzte, Therapeuten, Familientherapeuten und Beratungsstellen der Jugendhilfe.
2.14. Unser Schutzkonzept zur Sicherung der Rechte der Kinder und zur Wahrung der Intim- und Privatsphäre, nach dem Bundeskinderschutzgesetz – BKiSchG
Im Mittelpunkt unseres Schutzkonzepts stehen der grenzachtende Umgang, das soziale Lernen sowie der selbstbestimmende Umgang mit dem eigenen Körper. Wir schützen die Intim- und Privatsphäre der Kinder. Grundlage dieses Schutzkonzepts ist das Bundeskinderschutzgesetz – BKiSchG. Wir schaffen in unserer Einrichtung eine vertrauensvolle Umgebung, in der Kinder von sich aus zu Wort kommen möchten, wir ihnen zuhören und in der sie sich selbstbestimmt und partizipativ entwickeln. Wir geben den Kindern die Möglichkeit und den Raum zur Partizipation. Durch unsere Öffnung nach innen ermöglichen wir den Kindern im Alltag vielfältige Möglichkeiten, selbstbestimmt ihren Alltag zu gestalten. Hierbei achten wir zusätzlich auf die Kinder mit Behinderung oder von Behinderung bedrohte Kinder gemäß § 99 SGB IX (Eingliederungshilfe, ehemals § 53 SGB XII). Wir beobachten und achten darauf, wie wir je nach Entwicklungsstand der Kinder oder geistigem und körperlichem Handicap die Mit- und Eigenbestimmung fördern und nicht Entscheidungen über die Kinder hinweg fällen. Hier muss das pädagogische Team individuelle Wege finden, um Gehör und Beteiligung zu schaffen. Dazu dienen uns auch Instrumente der Beobachtung, aus denen wir die Bedürfnisse der Kinder herausarbeiten können.
Um die Rechte und den Schutzauftrag gegenüber den Kindern erfüllen zu können, sind die gesamtpädagogische Leitung und die Fachberatung Ansprechpartner für Kinder, Eltern und alle pädagogischen Kräfte. Sie sind dafür verantwortlich, dass der Schutzauftrag und Kinderschutz gegenüber den Kindern eingehalten und umgesetzt wird und dass für die Kinder ein Umfeld geschaffen wird, in dem sie Partizipation erleben und leben können. Kinder lernen bei uns, ihre eigenen Bedürfnisse zu erkennen und zu befriedigen. Wir bestärken sie darin, „Nein“ zu sagen, wenn sie etwas nicht möchten. Bei der Umsetzung des Kinderschutzes halten wir uns an die „Münchner Vereinbarung zum Kinderschutz gemäß § 8a Abs. 4 SGB VIII“. Intern verwenden wir zur Abklärung und besseren Beobachtung unseres Vorgehens die Beobachtungsbögen zur Dokumentation und zum Vorgehen nach § 8a Schutzauftrag und Kindeswohlgefährdung von Kita Luna.
Im Weiteren haben wir im Team Verhaltensregeln im Umgang mit den Kindern erarbeitet, um ihre Intimsphäre/Privatsphäre zu bewahren und zu schützen.
Wir achten beim Wickeln darauf, dass
- die Kinder nur vom pädagogischen Team gewickelt werden (nicht von Kurzzeit-Praktikanten, Hospitanten oder anderen Eltern). Ausnahme sind Jahrespraktikanten, die die Kinder nach der Kennenlernphase wickeln dürfen.
- neue Mitarbeiter zu Beginn fragen, ob die Kinder von ihnen gewickelt werden möchten.
- die Türen geschlossen sind und ein Schild mit folgender Aufschrift an der Tür hängt: „Bitte nicht stören, wir werden gerade gewickelt.“ / „Wir gehen gerade auf die Toilette.“
- Kinder, die gerade eine neue Windel bekommen, gefragt werden sollen, ob andere Kinder zuschauen dürfen.
- in der Eingewöhnungsphase zunächst ein Elternteil das Kind im Beisein des Pädagogen wickelt. Im Laufe der Eingewöhnung wickelt dann der Pädagoge das Kind und die Eltern schauen zu, bis dann der Pädagoge das Kind allein wickelt.
- beim Säubern und Eincremen der Kinder Handschuhe getragen werden.
- ein „Nein“ eines Kindes akzeptiert wird.
Wir achten beim An- und Ausziehen darauf, dass
- die Kinder nicht nackt durch die Einrichtung oder den Garten laufen.
- wir den Kindern beim Baden Schwimmwindeln, Windeln oder Badebekleidung anziehen.
- wir den Kindern die Möglichkeit bieten, sich selbst an- oder auszuziehen, und ihnen lediglich unsere Hilfe anbieten.
- die Kinder nur vom pädagogischen Team an- und ausgezogen werden (nicht von Kurzzeit-Praktikanten, Hospitanten oder anderen Eltern).
- neue Mitarbeiter zu Beginn fragen, ob die Kinder von ihnen an- oder ausgezogen werden möchten.
- beim Umziehen oder Duschen der Kinder die Türen geschlossen sind und ein Schild mit folgender Aufschrift an der Tür hängt: „Bitte nicht stören, wir werden gerade gewickelt.“ / „Wir gehen gerade auf die Toilette.“
Wir achten beim Fotografieren darauf, dass
- wir keine Fotos machen, auf denen die Genitalien der Kinder zu sehen sind.
Wir achten beim Körperkontakt mit einem Kind darauf, dass
- wir die Kinder nicht küssen.
- wir sie nur dann auf den Schoß oder Arm nehmen, wenn die Kinder signalisieren, dass sie es möchten.
- wir ein „Nein“ eines Kindes akzeptieren.
Wir achten beim Schlafen und der Ruhezeit darauf, dass
- jedes Kind sich nach seinem eigenen Bedürfnis ausruhen oder schlafen kann.
- wir ein Kind beim Einschlafen nur streicheln, wenn es das möchte.
- wir schlafende Kinder nicht durch Körperkontakt wecken und ihr Bedürfnis nach Ruhe und Schlaf akzeptieren.
Wir achten auf die Regeln für Doktorspiele der Kinder
- Jedes Mädchen und jeder Junge bestimmt selbst, mit wem sie/er Doktorspiele spielt.
- Ein „Nein“ von einem anderen Kind muss akzeptiert werden.
- Kein Mädchen und kein Junge tut einem anderen Kind weh.
- Es werden keine Gegenstände in Körperöffnungen eingeführt.
- Größere Kinder, Jugendliche und Erwachsene haben bei Doktorspielen nichts zu suchen.
Wir achten darauf, dass unsere Eltern/Hospitanten/Kurzzeit-Praktikanten
- Kinder nicht einfach hochheben.
- ein Kind nur dann auf den Arm oder Schoß nehmen, wenn das Kind es selbst möchte.
- Kinder nicht mit eigenem Fotoapparat oder Handy/Smartphone fotografieren.
- nicht allein mit Kindern im Raum gelassen werden.
- die Verschwiegenheitserklärung/Verhaltensanweisungen unterschreiben und die Regeln einhalten.
- Wir achten bei Kindern mit Behinderung oder von Behinderung bedrohten Kindern gemäß § 99 SGB IX (Eingliederungshilfe, ehemals § 53 SGB XII) darauf, dass
- wir Wege finden, dass diese Kinder entsprechend ihren Möglichkeiten mitbestimmt den Alltag mitgestalten können.
- ein „Nein“, auch in nonverbaler körperlicher Ablehnung ausgedrückt, akzeptiert und in besonderer Form angenommen wird.
- wir Möglichkeiten der Mitbestimmung und Äußerung auch nonverbal durch pädagogisches Handeln und Feingefühl schaffen.
- wir in besonderem Maß die Intimsphäre und Privatsphäre der Kinder achten und auf Grundlage dieses Schutzkonzepts handeln.
- wir für diese und alle Kinder, die die Einrichtung besuchen, gegenseitiges Verständnis und Rücksichtnahme durch pädagogische Standards und Handeln schaffen.
Bei Grenzüberschreitungen
- vom Kind ausgehend, zeigen wir dem Kind Grenzen auf, wenn es zu weit geht.
- vom Personal ausgehend, werden die Einrichtungsleitung sowie die gesamtpädagogische Leitung umgehend informiert, sobald ein Verdacht nahelegt, dass ein Kind einen besonderen Hilfebedarf hat. Das Vorgehen in solchen Fällen richtet sich nach der Münchner Grundvereinbarung zu § 8a und § 72a SGB VIII.
2.15. Chancengleichheit
Durch unsere Arbeit mit den uns anvertrauten Kinder und deren Familien möchten wir allen die gleichen Rechte für den Start in ein eigenständiges und zufriedenes Leben geben. Dazu gehört, dass wir in unserem Alltag alle Kinder die gleichen Rechte und den gleichen Wert geben, egal aus welchem Land und aus welchem familiären Hintergrund die Kinder stammen und kommen. Wir schaffen in unserer Kita einen Ort, an dem alle eine wertschätzende Behandlung und Zuwendung erfahren und sich als Teil der Gemeinschaft fühlen und die Möglichkeit haben einen Betrag leisten können.
Wir thematisieren die Chancengleichheit der Kinder in Teamsitzungen und gehen als Träger gegen Zuwiderhandeln und Ausgrenzung von einzelnen Gruppen und Personen vor.
Alle Kinder erhalten bei uns in der Kita drei Mahlzeiten und die Kinder haben so alle die Möglichkeit zu jeder Mahlzeit ein vollwertiges und gesundes Essen zu erhalten, egal aus welchem sozialen Umfeld sie stammen (s. Kapitel 8. Ernährung).
Die Kinder haben alles, was sie für eine körperliche Unversehrtheit brauchen und jedes Kind hat in der Kita die gleichen Mittel zur Verfügung, die wir individuell einsetzen. Wir stellen den Kinder Wechselwäsche aus Spenden zur Verfügung und können so dem Bedürfnis nach Sauberkeit nachkommen. Alle Kinder erhalten bei uns Pflegmittel und Windeln von der Einrichtung gestellt und wir putzen die Zähne mit den Kindern.
Es gibt ein jährliches Ausflugsbudget, das jedem Kinder ermöglicht an den geplanten Ausflügen teilzunehmen. Gleichzeitig ist es ist uns wichtig viele kostenlose Angeboten in der näheren Umgebung der Kita wahrzunehmen. Dazu gehört die Parks in der Nähern Umgebung, mit Spielplätzten und Freiflächen sowie bei den Schwerpunkttagen die Vernetzung mit dem Stadtteil, deren Firmen, sowie z. B. der Feuerwehr und Polizei.
Durch unsere Sprachkonzeption und den Schwerpunkt sprachliche Bildung im Alltag, fördern wir besonders nochmal die Kinder, die aus einem anderen Sprachraum kommen und bei uns in der Kita Deutsch als Zweitsprache lernen. Dazu haben wir eine Vielzahl an Sprachmaterialen und legen besonders großen Wert auf die sprachliche Begleitung im Alltag.
Bei uns werden Kinder mit Deutsch als Zweitsprache und Kinder aus sozial schwachen Familien betreut. Hierbei ist uns besonders wichtig mit den Familien auf Augenhöhe zu kommunizieren und bei Bedarf auch vermehrt Entwicklungsgespräche anzubieten, um den Kindern und Familien Hilfe im Alltag und bei der Erziehung zu geben. Bei Bedarf vermitteln wir an unterstützende und beratende Behörden, Organisationen und Vereine.
Im Vordergrund aller Bemühungen steht das einzelne Kind und der wertschätzende Umgang mit seinen Ressourcen und Fähigkeiten. Wir setzten bei den Kindern an deren Stärken an, um sie zu befähigen, an dem gesellschaftlichen Geschehen teilzunehmen und ein zufriedenes Leben in der Gemeinschaft zu führen.
2.16. Beschwerdemanagement und Partizipation im Kita-Alltag für alle Beteiligten
In unseren Einrichtungen haben wir vielfältige Möglichkeiten der Beschwerdeerfassung und -aufnahme für Kinder, Eltern und Personal.
Durch die Öffnung nach innen haben die Kinder die Möglichkeit, ihre Anliegen und Wünsche an jeden Mitarbeiter, der in der Einrichtung arbeitet, zu richten. Sie sind nicht nur auf eine pädagogische Kraft festgelegt, sondern können Kontakt zu allen Mitarbeitern aufnehmen. Dadurch können Beschwerden über andere Mitarbeiter vonseiten der Kinder offen angesprochen werden.
In der offenen Arbeit bei Kita Luna können die Kinder selbstbestimmt ihren Tag mitgestalten, indem sie beispielsweise selbst entscheiden, in welchem Raum, mit welchen Kindern und Pädagogen sie die Freispielzeit verbringen möchten. Die Kinder bestimmen selbst, an welchen Angeboten sie teilnehmen möchten, und können nach ihren Interessen den Tag bei uns in der Kita mitgestalten.
Bei den Mahlzeiten entscheiden die Kinder selbst, was und wie viel sie essen möchten. Einmal im Monat können die Kinder ein Wunschessen bestimmen, das vom Koch in der Kita frisch zubereitet wird.
Durch unseren Schwerpunkt „Sprache“ ist es uns ein Anliegen, im Alltag mit den Kindern in einem engen sprachlichen Dialog zu sein und ihnen den Raum für Fragen und Antworten zu geben. Wir nehmen die Kinder ernst. Die Teams werden hierzu von der Einrichtungsleitung oder der Fachkraft für Sprache angeleitet und geschult.
Die Kinder können in der regelmäßig stattfinden Kinderkonferenzen Themen bearbeiten, Beschwerden abgeben und gemeinsam Lösungen finden. Für Kindergartenkinder findet einmal im Monat eine Leitungssprechstunde statt, in der die Kinder im Vieraugengespräch der Einrichtungsleitung ihre Themen, Beschwerden und Anliegen vortragen können. Sie schreibt ein Protokoll über das Gespräch und bearbeitet die Themen und Beschwerden der Kinder mit dem Team.
Die Mitarbeiter haben alle sechs bis acht Wochen eine Supervision mit einer externen Fachkraft und können ihre Anliegen und Beschwerden hier bearbeiten. Einmal im Jahr findet eine anonyme Mitarbeiterbefragung statt, deren Auswertung mit dem Team besprochen und bearbeitet wird.
Jederzeit ist die Einrichtungsleitung vertrauensvoller Ansprechpartner für die Mitarbeiter und auch das gesamtpädagogische Team kann bei Beschwerden für ein Gespräch kontaktiert werden.
Die Eltern werden in jährlichen Elternbefragungen zu ihrer Zufriedenheit befragt und können ihre Wünsche, Anliegen, Beschwerden etc. mitteilen. Die Einrichtungsleitung nimmt die Beschwerden der Eltern sehr ernst. Weiterhin bieten wir den Eltern jederzeit Elterngespräche an. Das gesamtpädagogische Team ist jederzeit kontaktierbar und nimmt Beschwerden seitens der Eltern auf.
Für Hinweise, Anliegen, Ideen usw. ist zudem jeweils ein Elternbriefkasten im Eingangsbereich der Häuser angebracht.
Einmal jährlich wählen die Eltern eine Elternvertretung. Fotos der Mitglieder des Elternbeirats sind für alle Eltern und Besucher gut sichtbar im Eingangsbereich jeder Einrichtung ausgehängt. Die Elternvertretung steht den Eltern für Fragen und Hinweise zur Verfügung, oder vermittelt bei Bedarf zwischen Leitung oder Träger. Im Elternbereich ist zudem die Handreichung für Bildungs- und Erziehungspartnerschaft zwischen Eltern und Kindertageseinrichtungen des Bayerischen Staatsministeriums offen und für jeden einsehbar ausgelegt.
Wir haben ein internes Beschwerdemanagement-System, bei dem die Eltern, Mitarbeiter und Besucher ihre Beschwerde schriftlich in einem Beschwerdebogen mitteilen können und wir diesen bearbeiten.
3. Fachpersonal
In unserer Einrichtung haben wir durch zusätzliche Förderung die Möglichkeit, weiteres Personal für die Begleitung, Bildung und Betreuung der Kinder einzustellen. Diese Möglichkeit schöpfen wir aus und können so im Alltag noch besser auf die Bedürfnisse einzelner Kinder und deren Familien eingehen. Hierzu zählt zum Beispiel mehr Zeit und personelle Kapazität für Eltern- und Entwicklungsgespräche, für die Elternarbeit, Familien- und Einrichtungsübergreifende Projekte. Wir ermöglichen durch eine individuelle sprachliche Begleitung bei Angeboten und Projekten sowie einer engen Alltagsbegleitung, dass Kinder eine bessere und individuelle sprachliche Bildung und Förderung erhalten. Das Schaffen von Einzelsituationen ist ein weiterer wichtiger Faktor, um die Bedürfnisse einzelner Kinder wahrzunehmen und zu stillen. Dadurch können wir die Chancengleichheit aller Kinder, vor allem im sprachlichen Bereich, erhöhen, der ausschlaggebend für eine gelingende Integration und einer erfolgreichen Schullaufbahn der Kinder ist.
3.1. Aufgaben des pädagogischen Personals
Unsere Aufgabe ist es,
- während der Phase des individuellen Lernens die Aufgabe der Beobachter zu übernehmen.
- zuzulassen, dass Kinder mit Materialien experimentieren und so selbst ohne Eingriff von uns Entdeckungen und Erfahrungen machen können.
- Anreize zu schaffen, die Neugier herauszufordern bzw. Kinder zu motivieren.
- den Kindern zu ermöglichen, selbst Lösungen zu finden, auch in den Fällen, wenn ein anderer Weg, ihnen zu helfen oder ihnen etwas vorzugeben, weniger anstrengend wäre.
- die kreativen Lösungen und Interpretationen der Kinder zu akzeptieren, damit das Wohl der Kinder und das soziale Zusammenleben in der Gruppe nicht gefährdet oder gestört werden.
- aus den Beobachtungen in der Phase des individuellen Lernens Impulse für die Planung von Projekten zu empfangen und zu entwickeln.
- das Spielen und Lernen der Kinder während der ganzen Zeit zu betreuen, sodass im geeigneten Augenblick Lernfortschritte bekräftigt und verstärkt werden können.
- den Kindern Ermutigung und Hilfestellung zu geben.
- neue Lernanreize zu vermitteln und Interesse an entwicklungsfördernden Aktivitäten zu wecken.
- positive Verhaltensweisen und Kooperation zwischen den Kindern zu verstärken sowie nicht aggressive Formen der Konfliktbewältigung und der Findung von Problemlösungen anzustreben.
- alle Kinder bei der sozialen Inklusion zu unterstützen.
- den Kindern Hilfen zur Lebensbewältigung zu geben, indem wir ihnen individuelle, soziale und sachbezogene Kenntnisse, Grundfertigkeiten und Haltungen vermitteln.
- den Kindern die Möglichkeit einzuräumen, sich eigenständig bei den Planungs- und Entscheidungsprozessen und bei den Mitbestimmungen einzubringen.
- Dialogpartner der Kinder zu sein und sie sprachlich über den ganzen Tag zu begleiten.
Es ist uns wichtig,
- die Persönlichkeit und die Individualität jedes Kindes zu respektieren und sehr behutsam mit dem Kind umzugehen.
- auf die individuellen Bedürfnisse und Interessen des Kindes einzugehen.
- die Kinder zu ermuntern, sich in ihrer Subjektivität und in ihrem Eigensinn zu zeigen, und sie darin zu bestärken, eigenverantwortlich zu handeln.
- jedem Kind eine achtungsvolle und wertschätzende Haltung entgegenzubringen.
- Kindern von Anfang an beizubringen, für sich und das kleine Gemeinwesen der Einrichtung Verantwortung zu übernehmen.
- Entwicklungsschritte jedes Kindes individuell und ganzheitlich, entsprechend seiner sozialen, kognitiven, emotionalen und körperlichen Entwicklung mit unserem pädagogischen Handeln zu unterstützen und zu fördern.
- das Wohlbefinden der Kinder zu garantieren (auch durch sorgfältige Pflegemaßnahmen wie Ruhephasen, Körperpflege, Essen).
3.2. Teamarbeit
Unsere Arbeit als pädagogische Kräfte ist in den letzten Jahren in mehrfacher Hinsicht komplexer und anspruchsvoller geworden. Um die Qualität unserer pädagogischen Arbeit zu gewährleisten, stellen wir sicher, dass wir unsere Kenntnisse und Kompetenzen durch verschiedene Fort- und Weiterbildungen erweitern und sie auf dem neuesten Stand halten.
Wir bringen in unsere Arbeit ein: Sensibilität, Empathie, Flexibilität, Kreativität, kulturelle und religiöse Aufgeschlossenheit, Kooperationsfähigkeit, Kontakt- und Beziehungsfähigkeit, Beratungsfähigkeit, Konfliktfähigkeit, kommunikative Kompetenz, Selbstbewusstsein sowie Selbstvertrauen.
Der Grundgedanke unserer Arbeit ist eine gute Zusammenarbeit im Team. Nur dadurch können wir gute, erfolgreiche und qualifizierte Arbeit leisten und den Tag durch eine ruhige und liebevolle Atmosphäre kennzeichnen.
Im Team ist uns wichtig, dass jedes Mitglied ernst genommen und jede Meinung angehört wird. Entscheidungen werden nach reiflicher Überlegung und Diskussion getroffen und nach innen, wie auch nach außen, vertreten. Der Wille zu aktiver Teamarbeit und der Einsatz der persönlichen Fähigkeiten und Fertigkeiten sowie das Engagement im und für das Team bereichern uns und somit alle beteiligten Partner und Personen.
Um eine gute Teamarbeit auch gewährleisten zu können, werden nach Bedarf, jedoch spätestens alle acht Wochen, Supervisionen mit einer externen ausgebildeten Fachkraft durchgeführt.
Darüber hinaus werden regelmäßig Teamsitzungen abgehalten (ca. 1,5 Stunden außerhalb der Betreuungszeit). Diese Teamsitzungen sind ein selbstverständlicher, wichtiger und zentraler Bestandteil der pädagogischen Arbeit und bieten allen pädagogischen Kräften die Möglichkeit zum Kontakt und zum Gespräch. Diese Treffen dienen dem gemeinsamen fachlichen Austausch über pädagogische Themen, Fallbesprechungen einzelner Kinder, der Struktur des pädagogischen Tagesablaufs, der Information und den erforderlichen Absprachen. Es werden Aufgaben geplant, verteilt, koordiniert und die Arbeit wird anschließend reflektiert. Es werden Meinungen ausgetauscht, Standpunkte angehört und Ziele vereinbart. Jede Teamsitzung wird schriftlich dokumentiert. Die Atmosphäre unserer Teambesprechung ist von gegenseitiger Achtung, Vertrauen und Wertschätzung geprägt.
Jeder pädagogischen Kraft steht eine individuelle Vorbereitungszeit zur Verfügung, während dieser sie ihre vielfältigen Aufgaben zu erledigen und zu erarbeiten hat, zum Beispiel Vor- und Nachbereitung von Angeboten und Beschäftigungen, von den Portfolios der Kinder, Vorbereitung von Elterngesprächen und von Beobachtungen.
Zweimal im Jahr trifft sich das gesamte Team zum sogenannten „Klausurtag“, an dem einerseits die bisherige pädagogische Arbeit reflektiert wird und andererseits Planungen für das kommende Bildungsjahr vorgenommen werden.
4. Zusammenarbeit mit anderen Einrichtungen und Institutionen
Um die uns anvertrauten Aufgaben gewissenhaft erfüllen zu können, arbeiten wir als Einrichtungen der Trägerschaft „KTS Verwaltungs GmbH“ untereinander eng zusammen, sowohl im Erfahrungsaustausch als auch personell. Wir versuchen uns stets mit anderen Kindertageseinrichtungen, Dienststellen und Ämtern wie zum Beispiel dem Referat für Bildung und Sport, Jugendamt/Sozialbürgerhäusern, Frühförderstellen sowie Erziehungs- und Familienberatungsstellen auszutauschen und informell zu erweitern.
Die Kita Luna Giesing ist in einem sozioökonomischen System eingebettet, welches durch soziale und kulturelle Vielfalt geprägt ist. In unserer Pädagogik legen wir unseren Schwerpunkt auf alltagsintegriertes Lernen in der unmittelbaren kindlichen Umwelt. Uns ist es wichtig, einen realen Bezug zu dieser aufzubauen. Durch unsere Schwerpunkttage „Natur und Freiland“ beziehen wir die Umwelt im Stadtteil ein. Dazu gehören Ausflüge in unsere Umgebung, wie beispielsweise der Weißenseepark, die Isarauen und weitere Grünflächen wie auch Spielplätze, welche fußläufig in wenigen Gehminuten erreichbar sind und neben unserem Außengelände eine vielfältige Lernumgebung bieten. Daneben besuchen wir den Perlacher Forst und den Tierpark, welche als weitere großflächige Forschermöglichkeiten dienen. Die Erkundung der Nachbarschaft oder das Einkaufen in nahegelegenen Einkaufsläden sind festgeschriebene pädagogische Inhalte unserer Einrichtung. Zusätzlich besuchen wir mit den Kindern weitere Betreuungseinrichtungen, die Weißensee Grundschule, das Fußballstadion des TSV 1860, Ämter und Geschäfte in unserer Umgebung. Wenn wir Projekte durchführen, die einen handwerklichen oder anderweitigen Arbeitsbereich von Erwachsenen betreffen, wie einem Architektur-Büro, einer Werkstatt usw., dann besuchen wir diese mit den Kindern, um so einen besseren Einblick in die jeweilige Tätigkeit zu bekommen. Wenn die Kinder mehr über öffentliche Berufe wie Polizei, Krankenhaus und Feuerwehr erfahren möchten, dann organisieren wir auch dort einen Besuch. Brauchen wir Informationen zu einem Thema, dann gehen wir in die Stadtbibliothek Giesing oder ein Museum, zum Beispiel ins Deutsche Museum, um fundierte Fachkenntnisse zu erlangen.
Wir kooperieren und vernetzen uns mit anderen Einrichtungen, beispielsweise besuchen Krippenkinder anderer Kindertageseinrichtungen unser Haus und werden durch unsere Vorschulkinder für diese Zeit begleitet. Unsere Krippenkinder schnuppern jedoch auch gern in eine andere Einrichtung hinein und erfahren dort weitere soziale Umfelder und eine neue Umgebung. Um unsere vorschulische Erziehung durchführen zu können, arbeiten wir mit der Weißensee Grundschule zusammen, damit die Kindergartenkinder optimal auf die Schule vorbereitet werden. Dazu gehört auch die Kooperation im Zuge des Vorkurs Deutsch 240. Wichtig ist uns das Thema Verkehrserziehung, hierfür arbeiten wir eng mit der ortsansässigen Polizei zusammen. Im Vorschuljahr nehmen die Kinder an dem Schulwegtraining der Polizei teil, dazu wird einen Vormittag lang geübt, wie man sich im Straßenverkehr zu verhalten hat und zum Höhepunkt dürfen die Vorschüler die Polizeistation besuchen.
Um den Eltern soziale Fachdienste zu vermitteln, ist es wichtig, dass wir uns als Einrichtung mit diesen vernetzen. Dazu gehören zum Beispiel Arztpraxen, das Referat für Gesundheit und Umwelt, Frühförderstellen, das zuständige Sozialbürgerhaus sowie Beratungsstellen für Erziehungsfragen usw. Die Leitung der Einrichtung nimmt Kontakt zu diesen Stellen auf und sorgt für eine gute Vernetzung der Einrichtung. Auch im Sinne unseres Schutzauftrags nach § 8a SGB VIII müssen wir uns mit den zuständigen Fachdienststellen vernetzen. In diesem Bezug ist es uns auch wichtig, das Team über Vereine wie die AMYNA (Institut zur Prävention von sexuellem Missbrauch) weiterzubilden. Zusätzlich besteht eine enge Zusammenarbeit mit der Fachkraft für Migration und Sprache der Landeshauptstadt München, die uns vor Ort wie auch bei Teamfortbildungen unterstützt. Eine weitere Vernetzung ist die Teilnahme an den Regsam Treffen im Stadtteil, um mit den anderen Stellen im Stadtteil besser in Kontakt zu treten. Ebenso arbeiten wir mit Ausbildungsstätten zusammen, da wir Praktikanten aufnehmen und ausbilden, um diese bestmöglich in ihrer Ausbildung unterstützen zu können.
Wir sehen uns als ein Teil eines großen Ganzen und deshalb setzen wir uns als Einrichtung aktiv mit unserem Stadtteil, der Umgebung und der Umwelt auseinander.
5. Bildungs- und Erziehungspartnerschaft mit Eltern
Eltern sind die ersten und wichtigsten Personen im Leben der Kinder. Beim Eintritt in die Kindertageseinrichtung sind sowohl die Familie als auch die Einrichtung gemeinsam für das Wohl der Kinder verantwortlich.
Wir als Einrichtungsteams sehen uns als eine familienergänzende und -unterstützende Institution. Im Vordergrund steht die Herstellung gleichberechtigter Beziehungen, die eine Zusammenarbeit zwischen Eltern und Einrichtung auf der Basis gegenseitigen Vertrauens und gegenseitiger Wertschätzung ermöglichen. Aus diesem Grund bieten die pädagogischen Kräfte den Eltern ausführliche Informationen über den Tagesablauf, den Alltag in der Einrichtung und den aktuellen Entwicklungsstand der Kinder an. Die täglichen Tür-und-Angel-Gespräche ermöglichen sowohl den Eltern als auch den pädagogischen Kräften, individuelle und situationsbedingte Informationen auszutauschen. Dies schafft auf Dauer Sicherheit und Vertrauen im Umgang miteinander. Über das tägliche Geschehen in den Gruppen steht den Eltern im Bereich des Flurs eine Tafel zur Übersicht zur Verfügung. Aus dieser geht hervor, in welchem Raum und mit welchen pädagogischen Kräften die Kinder zusammen waren und was sie gemacht haben. Um nähere Infos zu bekommen, können die Eltern anschließend direkt die pädagogischen Kräfte ansprechen.
Ein verändertes Verhalten des Kindes sollte sofort besprochen werden. Eltern wie pädagogische Kräfte gehen offen miteinander um und sehen sachliche Kritik vor allem als Hilfe an, um gemeinsam Fortschritte bei der Entwicklung des Kindes zu erreichen.
Zusätzlich zu den täglichen Tür-und-Angel-Gesprächen bieten wir einmal jährlich Entwicklungsgespräche und jederzeit nach Bedarf Elterngespräche an. Diese finden außerhalb des Gruppengeschehens statt. Hier besteht die Möglichkeit, sich über das Wohlbefinden und den Entwicklungsstand des Kindes zu informieren und ggf. gemeinsame Richtlinien zu finden. Termine für Elterngespräche können direkt, auch kurzfristig, mit dem pädagogischen Personal vereinbart werden.
Im Weiteren bieten wir Elternabende an mit verschiedenen thematischen Inhalten, zum Beispiel am Anfang des Bildungsjahres einen organisatorischen Elternabend mit Elternbeiratswahl. Eltern erhalten die Möglichkeit, einen Elternbeirat zu wählen, der die Anliegen, Ansichten, Interessen, Wünsche, Bedürfnisse und Vorstellungen der Elternschaft und ihrer Kinder vertritt. Der Elternbeirat steht der Einrichtung beratend und unterstützend zur Seite, bei den Aufgaben und dem Umfang der Zusammenarbeit nehmen wir Bezug auf den Art. 14 BayKiBiG Elternbeirat.
Darüber hinaus bieten wir auch Elternabende zu pädagogischen Themen an, die sich auch an den Wünschen und Bedürfnissen der Eltern orientieren. Des Weiteren geben wir den Eltern im Elternabend Einblicke in die pädagogische Arbeit im Alltag mit ihren Kindern.
Über aktuelle Themen und Belange werden die Eltern sowohl per Elternbrief, an der Informationswand im Eingangsbereich und/oder auch per E-Mail unterrichtet.
Um unsere tägliche Arbeit besser kennenlernen zu können, bieten wir den Eltern die Möglichkeit zur Hospitation. Die Termine müssen im Vorfeld mit der Einrichtungsleitung vereinbart werden.
Um Kontakte und Beziehungen sowohl zwischen dem pädagogischen Personal und den Eltern als auch zwischen den Eltern zu fördern, bieten wir regelmäßig Bastelnachmittage, Feste und Feiern sowie ein „Elterncafé“ an.
Die Eltern haben darüber hinaus auch Mitwirkungsmöglichkeiten bei der Planung und Durchführung von verschiedenen Projekten, Festen und Feiern.
Für die Eltern der Kinder, die zum September neu kommen, bieten wir einen Kennenlernnachmittag ca. im Mai/Juni an, an dem die Eltern die Möglichkeit erhalten, die anderen neuen Eltern sowie die pädagogischen Kräfte kennenzulernen und noch offene Fragen zu klären.
Um die Zufriedenheit der Eltern und damit gleichzeitig die Qualität unserer Arbeit zu überprüfen, findet jährlich eine schriftliche Elternbefragung statt.
Die gute Zusammenarbeit zwischen dem Elternhaus und unserer Einrichtung ist von besonderer Wichtigkeit, denn das Interesse und die Mitarbeit der Eltern machen es uns leichter, unsere Arbeit zu realisieren und unsere Ziele zu erreichen.
Wir beschäftigen in der Kita einen Koch, der jeden Tag ein frisches Essen für alle Kinder in der Kita kocht. Eltern erhalten über unseren Koch die Rezepte für die Gerichte und können so das Lieblingsessen der Kinder zuhause nachkochen. Außerdem führen wir einen Rezepte- Ordner, aus dem die Eltern sich die Lieblingsrezepte der Kinder nehmen können.
Uns sind eine gesunde Ernährung und ein bewusster Umgang mit Nahrungsmitteln konzeptionell wichtig, daher bieten unsere Speisepläne eine Vielfalt an Gerichten an und Kinder werden zum Mitkochen eingeladen. Zusammen mit unserem Koch finden Kochprojekte statt. Dabei stellt zum Beispiel unser Koch den Kindern gesunde Lebensmittel vor und kocht oder backt mit ihnen vor Ort. Beispielsweise werden zu unseren monatlichen Geburtstagspartys von unserem Koch und den Kindern gemeinsam ein Kuchen nach unserem Rezept gebacken.
Um den Kindern auch eine internationale Vielfalt an Nahrungsmitteln und Gerichten anzubieten, werden bei Festen oder Projekten, in denen wir verschiedene Kulturen behandeln, Familien eingeladen, ein familientypisches Essen zuzubereiten und gemeinsam zu essen.
Wir wollen den Kindern eine gesunde und ausgewogene Ernährung nahebringen und ihren Geschmack für gesunde Lebensmittel schulen und ausbilden. Wir möchten über die Kinder die Eltern erreichen und auch im häuslichen Umfeld ein Bewusstsein für eine gesunde Ernährung wecken und formen.
6. Qualitätsentwicklung und -sicherung
- Aufgaben des Personals, der Führung und des Managements
- Organisation der Kindertageseinrichtung
- Information und Dokumentation
- Marketing und Öffentlichkeitsarbeit
- Dienstleistungsprozesse und pädagogische Kernprozesse
- Sicherung und Verbesserung der Qualität in der Kindertageseinrichtung
7. Rahmenbedingungen
Öffnungszeiten
Unsere Einrichtungen sind zu folgenden Uhrzeiten (außer an Feiertagen) geöffnet:
Montag bis Freitag: 7:30 – 17:00 Uhr
Die Schließzeiten werden jährlich in Absprache mit dem Elternbeirat festgelegt und den Eltern am Anfang des Bildungsjahres bekannt gegeben.
7.1. Betreuungsplätze
In unserem Kinderhaus bilden und betreuen wir 24 Kinder im Alter von acht Wochen bis zur Vollendung des dritten Lebensjahres, 75 Kinder im Alter von drei Jahren bis zur Einschulung und 25 Schulkinder im Alter von der Einschulung bis zur Vollendung der 4. Klasse.
Um den Übertritt der Kinder in den Krippenbereich und in den Kindergarten situativ und angemessen gestalten zu können und die Eingewöhnungszeit in der Einrichtung im September in der Krippe und im Kindergarten zu entlasten, kann es im Zeitraum von Juni bis August zu einer kurzzeitigen Überbelegung kommen. Diese ist begrenzt auf maximal 4 Kinder im Kindergarten und 2 in der Krippe.
Durch eine mögliche, temporäre Überbelegung haben wir darüber hinaus die Möglichkeit, Eingewöhnungsspitzen zu vermeiden, flexibler zu agieren und somit individueller auf die Bedürfnisse jedes einzelnen Kindes während der Aufnahme in die Einrichtung einzugehen.
Ausschlaggebend für eine mögliche Überbelegung ist die Berücksichtigung einer ganzheitlichen Planung der Eingewöhnungen sowie ein kontinuierliches Team und die Sicherstellung des vorgeschriebenen Betreuungsschlüssels.
7.2. Tagesablauf
| 7:30 – 8:30 Uhr | Ankommen der Kinder/Phase des individuellen Lernens |
| 8:30 – 9:00 Uhr | Gemeinsame Begrüßung aller Kinder und des Personals/Morgenkreis |
| 9:00 – 9:30 Uhr | Frühstück aller Kinder |
| 9:30 – 10:45 Uhr | Phase des individuellen Lernens/pädagogische Angebote/Gartenzeit |
| 10:45 – 11:20 Uhr | Toilette/Wickeln/Händewaschen |
| 11:20 – 11:30 Uhr | Singkreis |
| 11:30 – 12:00 Uhr | Mittagessen |
| 12:00 – 14:00 Uhr | Mittagsschlaf und Ruhezeit |
| 13:30 – 14:30 Uhr | Wickelzeit/Toilette/ruhige Phase des individuellen Lernens |
| 9:30 – 11:30 Uhr | Phase des individuellen Lernens/pädagogische Angebote/Gartenzeit |
| 11:50 – 11:20 Uhr | Kinderkreis |
| 12:00 – 12:30 Uhr | Mittagessen |
| 12:30 – 14:00 Uhr | Ruhezeit/ruhige Phase des individuellen Lernens |
| 14:50 – 14:30 Uhr | Kinderkreis |
| 14:30 – 15:00 Uhr | Brotzeit |
| 16:00 – 16:30 Uhr | Wickelzeit/Toilette |
| 15:00 – 17:00 Uhr | Phase des individuellen Lernens/Gartenzeit |
| ab 11:30 Uhr | Ankommen der Kinder |
| 12:30 – 13:45 Uhr | Mittagessen |
| 13:30 – 15:30 Uhr | gleitende Hausaufgabenzeit |
| 15:30 – 16:00 Uhr | Nachmittagssnack/Brotzeit |
| 13:30 – 17:00 Uhr | Phase des individuellen Lernens/pädagogische Angebote/Gartenzeit |
| ab 11:30 Uhr | Ankommen der Kinder |
| 12:30 – 13:45 Uhr | Mittagessen |
| 14:00 – 15:30 Uhr | Kinderkonferenz, Projekt-/Angebotszeit |
| 15:30 – 16:00 Uhr | Nachmittagssnack/Brotzeit |
7.3. Bring- und Abholzeiten
Die Bring- und Abholzeiten werden mit den Eltern persönlich beim Aufnahmegespräch festgelegt und müssen sich grundsätzlich im folgenden Rahmen bewegen. Bei den Hortkindern beginnt die Bringzeit nach Unterrichtsende der Kinder.
Bringzeiten Kinderkrippe und Kindergarten:
7:30 – 8:30 Uhr
Schulhort
- Nach Unterrichtsende während der Schulzeit und 7:30 – 8:30 Uhr während der Ferien.
Abholzeiten:
- Kinderkrippe
Vormittags um 12:00 Uhr, dann wieder durchgehend ab 14:00 Uhr bis Schließung der Einrichtung.
- Kindergarten
Vormittags um 12:00 Uhr und um 12:30 Uhr, dann wieder durchgehend ab 14:00 Uhr bis Schließung der Einrichtung.
- Schulhort
ab 15:30 Uhr
8. Ernährung
Uns ist es wichtig, den Kindern Wertschätzung und einen nachhaltigen Konsum bei der Ernährung näher zu bringen. Denn für die körperliche und geistige Entwicklung ist eine ausgewogene Ernährung von großer Bedeutung. Essen bedeutet für uns nicht nur bloße Nahrungsaufnahme, sondern es ist ein festes Ritual des Tages und ein Gemeinschaftserlebnis, an dem alle teilnehmen. Dadurch soll bei den Kindern ein Bewusstsein dafür entstehen, dass Nahrung eine wertvolle Ressource ist.
Den Kindern werden alle Mahlzeiten und Snacks – wie Frühstück, Mittagessen und die Brotzeit nach der Ruhepause – von der Kita angeboten. Eltern geben kein Essen von zuhause mit. Das Essen wird in der Küche von unserem Küchenpersonal zubereitet, gebacken, gekocht und angerichtet, auf den Rollwagen gelegt und anschließend mit den Kindern geholt. Die Kinder decken vor dem Mittagessen selbst den Tisch und nach dem Tischspruch entscheiden sie selbstständig, was und wie viel sie essen wollen. Bei der Vorbereitung aller Mahlzeiten achten wir auf gesunde und abwechslungsreiche Produkte, wie Vollkornprodukte, Obst, Gemüse und Müsli. Lebensmittel, die viel Zucker und Fett enthalten, werden vermieden. Ausnahmefälle sind Feste und Geburtstage, an denen die Kinder natürlich auch Kuchen, Wiener Würstchen und Brezen essen dürfen. Alle Speisen werden frisch und selbst hergestellt. Auch unsere Mehlspeisen wie Brote und süße Gebäcke backen wir selbst.
Wir haben einen achtwöchigen Speiseplan, der sich wiederholt, um den Kindern immer wieder dieselben Speisen anzubieten. So können sie sich an den Geschmack und das Aussehen gewöhnen und/oder neu entdecken. Der achtwöchige Speiseplan wechselt im Winter und Sommer und ist saisonal angepasst. Uns ist es wichtig, den Kindern eine Vielzahl an Speisen anzubieten. Auch hier hilft die Wiederholung, einen neuen Geschmack kennenzulernen und für gut (oder schlecht) zu erachten.
Säuglingen und jüngeren Kindern, die noch keine feste Nahrung zu sich nehmen können, werden die Mahlzeiten individuell nach ihren Bedürfnissen zubereitet. Einzelheiten zur Zubereitung der Speisen und Verwendung von Zutaten entnehmen Sie bitte unserem separaten „Ernährungskonzept“.
Während des ganzen Tages achten wir darauf, dass die Kinder genügend trinken. Angeboten werden zuckerfreie Getränke wie Tee und Wasser, welche den Kindern bei den jeweiligen Mahlzeiten zur Verfügung stehen. Zwischendurch trinken die Kinder Wasser aus ihren Trinkflaschen, die sie im Raum, in dem sie spielen, im Garten oder bei Ausflügen stets dabeihaben.
Eltern erhalten über unseren Koch die Rezepte für die Kita-Gerichte und können so das Lieblingsessen der Kinder zuhause nachkochen. Einmal im Monat wird das Rezept des Montas vorgestellt. Dieses hängt und liegt in der Kita aus und wird zusätzlich auch auf unseren Social-Media-Kanälen veröffentlicht.
Für die Kinder finden in unserer Kinderküche im Essraum Kochprojekte mit dem pädagogischen Personal und unserem Kita Koch statt. Unser Koch stellt den Kindern in den Projekten gesunde Lebensmittel vor und kocht und backt mit den Kindern. Ein festes Ritual ist das gemeinsame Backen des Geburtstagskuchens mit den Kindern.
Im Zuge unseres Projekts „andere Länder, andere Sitten“, in dem wir verschiedene Kulturen behandeln, laden wir Eltern verschiedenster Nationalitäten ein, ein landestypisches Essen zuzubereiten und zu kochen.
Wir wollen den Kindern eine gesunde und ausgewogene Ernährung nahebringen sowie ihren Geschmack für gesunde Lebensmittel schulen und ausbilden. Über die Kinder möchten wir auch deren Eltern erreichen und somit auch im häuslichen Umfeld ein Bewusstsein für eine gesunde Ernährung wecken.
9. Hygiene
Der Körper eines jeden Kindes ist ein sensibles Thema und bedarf großen Feingefühls und besonderer Aufmerksamkeit durch die Pädagogen. Kinder sollen von Anfang an lernen, für sich selbst Verantwortung zu übernehmen, denn dadurch werden ihr Selbstbewusstsein und ein positives Körpergefühl gefestigt. Sie werden behutsam angeleitet, ihre Körpersignale wahrzunehmen, zu deuten und entsprechend zu handeln. Ziel ist es, dass die Kinder ein Gespür dafür entwickeln, was ihnen guttut und was ihrem Wohlbefinden dient. Allen Kindern werden auf natürliche Art und Weise die Bedeutung und die Notwendigkeit von Körperpflege und Hygiene vermittelt. Die Kinder werden während des Tages nach Bedarf gewickelt oder gehen selbstständig auf die Toilette. Sie werden auf spielerische Art und Weise an das Thema Körperpflege herangeführt, wie zum Beispiel sich vor und nach dem Essen sowie nach der Verwendung der Toilette die Hände zu waschen und sich bewusst ihre Zähne zu putzen.
Jede Einrichtung hat Reinigungspläne und Reinigungsabläufe für die Sauberkeit und Sicherheit aller Beteiligten im Kita-Alltag. Wir beschäftigen zusätzlich in jeder Einrichtung Hauswirtschaftskräfte, die für die Sauberkeit im Alltag und im Haus mitverantwortlich sind. Darüber hinaus halten sich alle Kita Luna Mitarbeiter an das aktuelle Hygieneschutzkonzept der KTS Verwaltungs GmbH, um einen sicheren Ort für die uns anvertrauten Kinder und Familien zu schaffen.
10. Impressum
Kita Luna Giesing
Perlacher Straße 60
81539 München
In Trägerschaft der
KTS Verwaltungs GmbH
Haidelweg 46
81241 München
Vertreten durch:
Die Geschäftsführer Dr. Kurt Berlin und Johannes Nagel
Ansprechpartner:
Sarah-Linda Manes (Regionalleitung)
E-Mail: s.manes@kita-luna.de
Urheberrecht
Die durch den Herausgeber erstellten Inhalte der Einrichtungskonzeption unterliegen dem deutschen Urheberrecht. Die Vervielfältigung, Bearbeitung, Verbreitung und jede Art der Verwertung außerhalb der Grenzen des Urheberrechts bedürfen der schriftlichen Zustimmung des Herausgebers. Soweit Inhalte des Ernährungskonzeptes nicht vom Herausgeber erstellt wurden, werden die Urheberrechte Dritter beachtet. Insbesondere werden Inhalte Dritter als solche gekennzeichnet.
München, 2024
Fußnoten
- In unserer pädagogischen Konzeption wird aus Gründen der besseren Lesbarkeit das generische Maskulinum verwendet. Weibliche und anderweitige Geschlechteridentitäten werden dabei ausdrücklich mitgemeint, soweit es für die Aussage erforderlich ist.
- Freispiel der Kinder